[Wornat1959]

Eine weitere "Auswirkung" des Sonderwegs in Schweden:
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In Schweden breitet sich das Coronavirus weiter aus. Als erstes deutsches Bundesland hat Niedersachsen deshalb Einschränkungen für Rückkehrer beschlossen.

[pauli8]

Schwedens Corona-Weg: Der geplatzte Traum


• Schweden gilt vielen als Vorbild im Umgang mit dem Coronavirus.

• Doch tatsächlich erlebt das skandinavische Land ein Debakel.

• Das muss auch in Deutschland Warnung sein, kommentiert Christian Burmeister.



Christian Burmeister

12.06.2020, 19:31 Uhr



Berlin/Stockholm. Schweden ist als Sehnsuchtsort und Vorbild in der Corona-Krise Geschichte. Der Traum vieler, die Pandemie fast ohne die lästigen Einschränkungen für Wirtschaft und Privatvergnügen schadlos überstehen zu können, ist geplatzt.

Nun musste Schweden die höchste Zahl an Neuinfektionen seit Beginn der Krise melden: 1474 innerhalb von 24 Stunden. Auch wenn zuletzt mehr getestet wurde, bleibt es eine dramatische Zahl für ein eher kleines Land.

Vor Kurzem hatte der oberste Virologe des Landes, Andres Tegnell, zugeben müssen, dass sein Kurs vor allem zu Beginn zu lax war und dass sein ursprüngliches Ziel der Herdenimmunität noch immer Lichtjahre entfernt ist.

Die Regierung in Stockholm war ihm nahezu blind gefolgt, obwohl die meisten Länder ganz anders verfuhren. Es gab in Schweden fast nur “Empfehlungen”, die vor Kurzem eilig “nachgeschärft” wurden.

Sogar ein kompletter Lockdown scheint in der jetzigen Situation nicht mehr ausgeschlossen. Der Schaden ist aber so oder so schon angerichtet: Die Zahl der Covid-Toten liegt im Vergleich um ein Vielfaches höher als in den meisten europäischen Ländern.

Dabei ist Schweden deutlich dünner besiedelt als beispielsweise Deutschland. Der eigentlich so starke schwedische Sozialstaat hat die Schwächsten im Stich gelassen. Wohl auch deshalb sinkt laut Umfragen das Vertrauen in die schwedische Politik insgesamt erheblich.

Eine neue, unangenehme Erfahrung

Der eher freigiebige Kurs konnte auch nicht verhindern, dass die schwedische Wirtschaft ähnlich eingebrochen ist wie anderswo. Und dann kam noch eine völlig unbekannte, unschöne Erfahrung hinzu: Die Nordmänner und -frauen sind im Ausland plötzlich unerwünscht. Die Grenzöffnung zu den direkten Nachbarländern ist bis auf Weiteres gescheitert. Die Bundesregierung hat die Reisewarnung für das Land nicht aufgehoben, und Urlaubsrückkehrern aus Schweden droht vielerorts Quarantäne.

Was lässt sich aus diesem schwedischen Debakel lernen? Vielleicht: Zu lockere Corona-Regeln bringen zwar kurzfristig Erleichterung und Popularität, können die Dinge langfristig aber erheblich verschlimmern. Diese Erkenntnis ist nicht unbedingt neu, aber selten so anschaulich wie in diesem Fall.

Deutschland bewegt sich mit angekündigten Lockerungen wie in Thüringen momentan mit großen Schritten auf das schwedische Regelniveau zu, obwohl ein Impfstoff oder eine Heilung höchstens am Horizont schimmern. Geht das schief, können die Verantwortlichen nicht sagen, sie seien nicht gewarnt gewesen.

Quelle:

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[beloborodov]

In Schweden sehen wir seit dem 21.April gegenläufige Tendenzen bei der Entwicklung der Neuinfektionen einerseits und der Todesfälle andererseits.

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen zeigt weiter ansteigende Tendenz, die Zahl der täglichen Todesfälle hingegen einen abnehmenden Verlauf - nach ca. 6 Wochen scheint das ein stabiler Trend zu sein.

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Das ist erst einmal eine reine Faktenbeschreibung. Über die Ursachen kann bislang nur spekuliert werden.

Möglicherweise hat sich in Schweden bereits eine deutlich weniger aggressive Variante des Virus etabliert.

[MunichEast]

Zitat von beloborodov

Möglicherweise hat sich in Schweden bereits eine deutlich weniger aggressive Variante des Virus etabliert.

Das müßte ja dokumentiert sein. In Europa gehen zwei Subtypen von Sars Cov-2 um, eine harmlosere Variante wie zum Beispiel in Deutschland und eine aggressivere in Italien, die auch in Wuhan überwiegend zirkulierte. Ein dritter wurde gerade aktuell in China entdeckt. Was im Prinzip ein normaler Vorgang ist. Die Verbreitung führt immer zu Abweichungen in der Virusgenomreproduktion. ( Ein Virus reproduziert sich alleine im menschlichen Körper millionenfach). HIV zum Beispiel sind sogar zwei Stämme, mit je vier Subtypen. Das ist aber abseits der Forscher oder Klinik Ärzte recht unbekannt.

[Wornat1959]

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen nach 21.April war nicht rückläufig was Schweden angeht ...
Dazu diese Grafik:
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Sie haben ihre Maßnahmen verstärkt - sehr sehr spät - seit Anfang Juni fällt die Zahl der täglichen neuen Fälle.
Der folgende Artikel enthält obige Grafik. Und beschäftigt sich mit einer Bewertung des Sonderwegs Schweden und dem Versuch Herdenimmunität zu bekommen ...
Er enthält auch eine Grafik die zeigt das die Todeszahl leider konstant ansteigt (Chart 6 im Artikel) gesehen auf 1 Millionen Einwohner ...

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Coronavirus: Should We Aim for Herd Immunity Like Sweden?

And What Can Countries like the US or Netherlands Learn from It?

[...]

Here’s what you’re going to learn:

• Sweden is suffering tremendously in cases and deaths. Yet few people have been infected yet. They are a long way from Herd Immunity.
• Between 0.5% to 1.5% of infected die from the coronavirus.
• Left uncontrolled, it can kill between 0.4% and 1% of the entire population.
• Many more suffer conditions we don’t yet understand.
• Unfortunately, that death and sickness toll is far from having bought us Herd Immunity anywhere in the world.
• Only protecting those most at risk sounds great. It’s a fantasy today.
• Even if Sweden’s economy has remained mostly open, it has still suffered as much as others.
• From now on, it might start doing worse.
• Sweden now has regrets. But not enough. It can control the virus without a lockdown if it acknowledges its mistakes and takes the right measures.
• Other countries, like the US or the Netherlands, are toying with a Herd Immunity strategy. It will only cause more economic loss and death.

[...]

[beloborodov]

Zitat von Wornat1959

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen nach 21.April war nicht rückläufig was Schweden angeht ...

Sag ich doch :

In Schweden sehen wir seit dem 21.April gegenläufige Tendenzen bei der Entwicklung der Neuinfektionen einerseits und der Todesfälle andererseits.

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen zeigt weiter ansteigende Tendenz, die Zahl der täglichen Todesfälle hingegen einen abnehmenden Verlauf - nach ca. 6 Wochen scheint das ein stabiler Trend zu sein.

[Wornat1959]

Lies mal weiter:
Er enthält auch eine Grafik die zeigt das die Todeszahl leider konstant ansteigt (Chart 6 im Artikel) gesehen auf 1 Millionen Einwohner ...

Ich hab Bild 6 nicht ergänzt weil ich die Bilder extra hochladen muss. Leider kann das Forum die nicht direkt anzeigen wegen Sternchen in der URL. Daher nur das eine Bild. War mir vorhin zu umständlich ...
Hier ist das Bild - habs jetzt auch extra hochgeladen:
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Da ist nix Gegenläufiges zu erkennen für mich. Die Infektionrate fällt ganz zuletzt und die Zahl der Toten steigt leider immernoch.

Und die Theorie - weniger agressiver Virus. Passt einfach gar nicht. Alle Nachbarländer haben erheblich weniger Tote. Der Virus hat eher nicht an der Grenze auf weniger aggressiv umgeschaltet und dann trotzdem mehr Tote verursacht - das geht aus den Zahlen einfach nicht hervor.

Edit:
Wenn du weniger agressiv begründen willst müsstest du vielleicht Zahlen von kleinem Land ausserhalb Europas mit einem der skandinavischen Nachbarn vergleichen und dort müsste es deutlich mehr Tote trotz vergleichbarer Massnahmen geben. Das würde ich nachvollziehbar finden. Dann könnte man sagen das Schweden auch weniger agressive Virusform gehabt haben könnte, aber auf Grund des Sonderwegs haben sie dann trotzdem noch deutlich mehr Tote als alle Nachbarn.

[beloborodov]

Deine Graphik zeigt die Gesamtzahl der Toten - und die wird noch 10 Jahre steigen, weil es eine Kumulative Summe ist.

Ich sprach von der Zahl der täglich Verstorbenen

Schau noch einmal auf meinen Worldometer-Link und scrolle etwas weiter runter.

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Dort findest du Graphiken, die den Verlauf dieser Zahlen zeigen und die die Rückläufigkeit seit 21.4.20 klar erkennen lassen.

[Wornat1959]

Ich hab mir das schon angesehen ...

Aber was mir bei deinen Zahlen fehlt ist der Vergleich zu den Nachbarn. Das ist in der Grafik drin.
11 mal höher als in Norwegen? Tägliche Tote - Zahlen werden da auch in Norwegen erhoben. Warum ist es dann so krass zum Nachbarn?
Während Norwegen kaum noch neue Corona-Tote hat - die Kurve da abflacht - und das hat da auch keine 10 Jahre gedauert - steigt sie bei Schweden deutlich weiter.
Das kann als Ursache jetzt ausschliesslich der Sonderweg sein, aber wirklich geben das die Zahlen so nicht her für mich das beide Länder weniger agressiven Virus hatten. Zu Tschechien sind es sogar 15 mal mehr Tote auf 1. Mio Einwohner. Nur da ist die Lage schon weiter weg. War das Virus dann in Tschechien auch weniger agressiv?

Wenn du einen weniger agressiven Virus in Schweden siehst muss der in einem der Nachbarländer auch wirken. Das endet nicht an der Grenze ...
Das würde bedeuten ein ähnlich kleines Land weiter weg - möglichst nicht in Europa - wo es den agressiveren Virus gibt müsste bei gleichen Massnahmen deutlich höhere Todeszahlen haben als das Nachbarland wie beispielsweise Norwegen. Von Norwegen kannste dann vielleicht auch auf Schweden ableiten, das wäre für mich dann nachvollziehbar.

So Schweden nur alleine anzusehen bringt nix.

Edit:
Als Anmerkung noch - die Grafik enthält auch eine weniger deutliche Sicht auf die täglichen Toten. Wie sich das entwickelt siehst du aus dem Anstieg. Geht der tägliche Anstieg zurück muss der Anstieg der Kurve bei Schweden abflachen. Unten wird ja die Zeitskala gezeigt. Aber ein Abflachen das anhält seh ich bislang nicht in der Kurve von Schweden. Die Steigungsstärke ändert sich von mal etwas weniger auf wieder stärkere Steigung hin und her. Einen Trend würde ich da nicht ausmachen.