[MunichEast]

Gedenk-Kundgebung am Samstag auf dem Hanauer Freiheitsplatz

"Wir fordern ein Ende des Rassismus": Hanau erinnert an Terror-Opfer

Ein halbes Jahr nach dem rassistischen Anschlag von Hanau haben sich rund 250 Menschen in der Innenstadt versammelt, um der Opfer zu gedenken. Angehörige äußerten neben Trauer auch Wut und Enttäuschung.

Bei einer Kundgebung in Hanau haben Verwandte und Freunde am Samstag an die neun Opfer des rassistisch motivierten Anschlags vom 19. Februar erinnert. Vor rund 250 Teilnehmern der Gedenkveranstaltung äußerten sie deutliche Kritik an der Landespolitik und forderten eine lückenlose Aufklärung der Geschehnisse. "Wir stehen heute hier, weil seitens der Polizei und der Politik seitdem nicht viel passiert ist", kritisierte der Vater des getöteten Vili Viorel Paun. "Von den Versprechungen, die nach der Tat gemacht wurden, wurden keine erfüllt."

Den Vorwürfen gegen die Behörden schlossen sich andere Angehörige an und sprachen von einer "Kette des Versagens vor, während und nach der Nacht". Rechte Warnsignale seien vor der Tat nicht ernst genommen worden. "Wie kann es sein, dass dieser Täter, der so oft auffällig war, nicht aus dem Verkehr gezogen wurde?", fragte die Schwester des getöteten Hamza Kurtovic.

"Fordern Ende des ganz normalen Rassismus"

In mehreren kurzen Reden berichteten die Angehörigen von ihren Erfahrungen und denen der Opfer mit rassistischen Äußerungen und Benachteiligung im Alltag. "Wir fordern deswegen ein Ende des ganz normalen Rassismus", sagte Newroz Duman von der "Initiative 19. Februar".

Unter den Rednern war auch Eintracht-Präsident Peter Fischer, der sich ebenfalls emotional und entschieden gegen Rassismus äußerte. "Wir sind Hanau", sagte er mit Tränen in den Augen. "Lasst es nie wieder geschehen!" Und: "Gemeinsam sind wir viel stärker als all dieser Dreck, der draußen rumläuft." Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) und die Linken-Politikerin Janine Wissler waren als Zuhörer vor Ort.

Opfer weiterer rassistischer Gewalttaten bei Kundgebung

Bei der Kundgebung sprach auch die Ehefrau des Mannes aus Eritrea, der von einem rassistisch motivierten Täter im Juli vergangenen Jahres in Wächtersbach niedergeschossen worden war. Die Schüsse hätten ihren Mann fast umgebracht, sagte sie. Ihr Mann könne nicht mehr arbeiten, nach der Tat seien sie nach Hanau umgezogen - um im Februar dann von einer weiteren rassistischen Gewalttat zu erfahren. Ihr Mann habe danach nicht mehr allein aus dem Haus gehen können.

Während der Kundgebung hielten Angehörige und Teilnehmer Porträts der Anschlagsopfer hoch, mehrmals wurden ihre Namen verlesen. Auf Schildern forderten die Demonstranten "Erinnerung, Gerechtigkeit, Aufklärung, Konsequenzen".

Demonstration kurzfristig abgesagt

Unter diesem Motto hatten die Organisatoren der "Initiative 19. Februar" ursprünglich zu der Demonstration aufgerufen, zu der auch Gruppen aus dem gesamten Bundesgebiet hatten anreisen wollten.

Die Stadt Hanau hatte die Demonstration am Freitag kurzfristig wegen stark gestiegener Corona-Infektionszahlen untersagt: Die für die Entwicklung der Pandemie wichtige Kennziffer von Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen sei zuletzt auf 49 gestiegen, berichtete Oberbürgermeister Kaminsky. Es sei daher nicht zu verantworten, mit einer Demonstration von 3.000 bis 5.000 Menschen womöglich zur weiteren Ausbreitung der Pandemie beizutragen. Die abgesagte Demonstration solle nachgeholt werden.

Kundgebungen auch in anderen Städten

Gleichzeitg hatte die Stadt mitgeteilt, dass den Angehörigen auf einer Alternativ-Veranstaltung mit maximal 249 Teilnehmern die Möglichkeit gegeben werden sollte zu sprechen.


Auch in Frankfurt wurde der Anschlagsopfer von Hanau gedacht.

Auch in anderen deutschen Städten gedachten tausende Menschen am Samstag der Opfer des Anschlags, unter anderem in Frankfurt, Darmstadt, Kassel, Berlin, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, Stuttgart und München.


In Kassel versammelten sich ebenfalls Menschen, um an die Opfer zu erinnern.

"Zutiefst rassistische Gesinnung"

Am 19. Februar hatte ein 43-jähriger Deutscher neun Menschen mit ausländischen Wurzeln erschossen, bevor er mutmaßlich seine Mutter und sich selbst tötete. Zuvor hatte der Mann Pamphlete mit Verschwörungsmythen und rassistischen Ansichten im Internet veröffentlicht. Der Generalbundesanwalt sprach von einer "zutiefst rassistischen Gesinnung" des Täters.
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Die Wut der Menschen kann ich verstehen, denn niemand macht sich noch Gedanken über den täglichen Rassismus. Ganz im Gegenteil viele machen sich sogar darüber lustig, klammern sich dabei an ihr Soßenglas oder karikieren das ganze mit bedrohten "Ur"Deutschen. Multikulturelle Aufklärung seitens staatlicher Stellen haben auch den Wert eines Erlkönigs in der Öffentlichkeit. Schade .... vielleicht ändert sich etwas nach dem nächsten rassistischen Anschlag der es in die überregionale Presse schafft.

[Kneter33]

Rassismus ist ja leider nicht nur hier ein Problem.
Den gibt es in jedem Land auf der Welt.
Die Amis sind das Paradebeispiel.
Da brüllen Honks was von UrAmis obwohl deren Vorfahren aus allen Herr Gott Ländern da eingefallen sind.
Alles andere wird wohl leider immer abgelehnt werden.
Lass es Hautfarbe oder Religion sein die Hass Erfüllten werden immer einer voll bekloppten Grund finden.
Ich denke das die frühen Hochkulturen der Ägypter,Mayas,etc auch so verschwunden sind.
Man befand seine "Rasse" als höchste Stufe und dann wurden sie eines besseren belehrt.
Find es schlimm das die Spezies Mensch immer einen Grund sucht um andere Menschen zu hassen und zu töten obwohl eigentlich kein Grund dazu besteht.

[Amiganer]

Zitat von Kneter33

Rassismus ist ja leider nicht nur hier ein Problem.
Den gibt es in jedem Land auf der Welt.
Die Amis sind das Paradebeispiel.
Da brüllen Honks was von UrAmis obwohl deren Vorfahren aus allen Herr Gott Ländern da eingefallen sind.
Alles andere wird wohl leider immer abgelehnt werden.
Lass es Hautfarbe oder Religion sein die Hass Erfüllten werden immer einer voll bekloppten Grund finden.
[...]

Die USA gelten ja gemeinhin als Einwanderungsland. Aber du hast Recht mit deiner Aussage. Es sind dort damals die europäischen Flüchtlinge eingfallen und haben die Einheimischen nahezu vollständig ausgerottet. Passiert bei ungezügelter Einwanderung aggressiver Kulturen.

Interessant ist aber auch, dass die Bevölkerung in den Vereinigten Staaten zwar wirklich unbestreitbar bunt ist, aber weit entfernt von der (von irrgeleiteteten Schreihälsen) gewünschten Durchmischung ist.

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Gerade dort, also in den USA, habe ich erwartet, dass die Durchmischung weit(er) fortgeschritten ist. Aber laut dieser Grafik ist sie kaum in Ansätzen vorhanden. Und das nach jahrhundertlanger Zuwanderung. Sollte einem zu denken geben..

[eitch100]

Zitat von Amiganer

Die USA gelten ja gemeinhin als Einwanderungsland. Aber du hast Recht mit deiner Aussage. Es sind dort damals die europäischen Flüchtlinge eingfallen und haben die Einheimischen nahezu vollständig ausgerottet. Passiert bei ungezügelter Einwanderung aggressiver Kulturen.

Also im Falle der USA wir Deutschen?

https://www.welt.de/img/geschichte/m...SA01-2-jpg.jpg

Es wäre mal interessant, ob sich einige "Durchmischungsgegner" von Dirk Nowitzki distanziert haben, als er eine farbige Frau heiratete...

[Amiganer]

Zitat von eitch100

Also im Falle der USA wir Deutschen?

Jepp
Auch die! In Europa gab es ständig Konfliktherde. Jahrhundertelang. Das ging auch damals schon nicht spurlos an den Leuten vorbei.

[TinyTimm]

Was will man für Fortschritte von einem Land erwarten, in dem man seine Rasse angeben muss?

Für den United States Census 2000, den 22. Census, wurden die Kriterien 1997 durch das Office of Management and Budget festgelegt.[7] Das „Kurzformular“[8] enthielt je eine Frage nach Ethnie und Rasse:

1. Ist die Person spanisch/hispanisch/latino?

Nein, nicht spanisch/hispanisch/latino
Ja, mexikanisch, mexikanisch-amerikanisch, Chicano
ja, puertorikanisch
ja, kubanisch
ja, anders spanisch/hispanisch/latino (Gruppe benennen)
2. Welche ist die „Rasse“ der Person?

Weißer
Schwarzer oder Afroamerikaner
Indigene Amerikaner (Stamm benennen)
Inder
Chinese
Filipino
Japaner
Koreaner
Vietnamese
Hawaiier
Guamer oder Chamorro
Samoer
Einwohner anderer Pazifischer Inseln (benennen)
Andere „Rasse“ (benennen)
Im Jahr 2007 hat die Equal Employment Opportunity Commission des US-Arbeitsministeriums in seinem Bereich die Einteilungen von Rasse und Ethnie an die aktuellen Definitionen des OMB angepasst

Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ])

[eitch100]

Zitat von Amiganer

Jepp
Auch die! In Europa gab es ständig Konfliktherde. Jahrhundertelang. Das ging auch damals schon nicht spurlos an den Leuten vorbei.

Aber ist nicht etwas "undeutsch" und nur ein weiterer Fliegenschiss in unserer Geschichte?

Edit: @Avantasia... sorry

[Avantasia]

Ihr schweift mal wieder vom Thema ab.

[GrowJoe]

Ganz nett,nun aber auch sowas für all die Opfer die um das Leben kamen durch zb.Islamistische Anschläge in D.Wäre ja doof nur in eine Richtung zu blicken.

[eitch100]

Zitat von GrowJoe

Ganz nett,nun aber auch sowas für all die Opfer die um das Leben kamen durch zb.Islamistische Anschläge in D.Wäre ja doof nur in eine Richtung zu blicken.

Meinst du nicht, dazu gibt es hier zu jedem Fall auch einen Thread?

[Kirkwscks4eva]

Zitat von eitch100

Meinst du nicht, dazu gibt es hier zu jedem Fall auch einen Thread?

[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] Der wurde nach einer massiven Beschwerde von MunichEast geschlossen und sehr viele Postings wurden gelöscht.

Aber dort war das Motiv für den Terroranschlag ja auch kein Rassismus oder Fremdenfeindlichkeit.

Ich finde Kundgebungen gegen Rassismus sehr wichtig und auch dass ein Umdenken bei den Leuten passiert. Man sollte trotzdem nicht alles andere ausblenden und als weniger wichtig erachten und werten.

[eitch100]

Zitat von Kirkwscks4eva

[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] Der wurde nach einer massiven Beschwerde von MunichEast geschlossen und sehr viele Postings wurden gelöscht.

OK... den kannte ich nicht... aber ich denke, @Avantasia hätte ihn nicht geschlossen, wenn einige nicht wieder hemmungslos mit Hass und Hetze über das Ziel hinausgeschossen wären.

Bei einigen von denen würde ich mich fast schämen, wenn die sich bei mir bedanken... da reicht der Name schon... kleingeistige Rassisten, sorry...

[gerhardal]

Zitat von eitch100

OK... den kannte ich nicht... aber ich denke, @Avantasia hätte ihn nicht geschlossen, wenn einige nicht wieder hemmungslos mit Hass und Hetze über das Ziel hinausgeschossen wären.

Also, solange ich mitgelesen habe, wurde m. E. nicht über das Ziel hinausgeschossen.
Es wurde ein Mitglied kritisiert, der meinte, nur seine Themen, die mit dem Vorgang nichts zu tun haben, hier unterzubringen...

[Kirkwscks4eva]

Zitat von eitch100

OK... den kannte ich nicht... aber ich denke, @Avantasia hätte ihn nicht geschlossen, wenn einige nicht wieder hemmungslos mit Hass und Hetze über das Ziel hinausgeschossen wären.

Nein, gab es nicht.

Es ging einzig darum dass MunichEast sich beschwert hat weil ja Flüchtlingsthemen hier verboten sind und wenn dieser Artikel über den Terroranschlag erlaubt ist dann will er auch wieder positive Artikel über Flüchtlinge bringen.

Allerdings ging es in diesem Thread gar nicht um Flüchtlinge sondern um den Terroranschlag auf der Berliner Autobahn. Allerdings war der Täter kein Rechtsradikaler (dann wäre der Thread noch offen und mindestens 2-3 Seiten lang) sondern ein radikaler Islamist.

Das passt jetzt allerdings nicht in die seit Wochen laufende Rassismusdebatte. Anscheinend kann man sich immer nur auf ein Kernthema konzentrieren. Sämtliche nicht-Rrechten Politiker werden da ja auch sicher wieder fleißig dabei sein.

[eitch100]

Zitat von Kirkwscks4eva

Nein, gab es nicht.

Wie gesagt, kann ich nicht viel zu sagen, aber für diejenigen, die auch gerne mal die "andere" Seite der Medaille "bearbeiten" wollen, hat das - wie der selbsternannte "hochdeutschunfähige" Baden-Württemberger sagt - ein gewisses Gschmäckle Mir ist das fast schnuppe, weil ich sowohl Rassisten, Extremisten als auch Terroristen verabscheue... Andererseits wird mir das dann von einem gewissen Klientel zu oft verharmlost und instrumentalisiert.