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10.12.25, 18:28
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#1
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Super Moderatorin
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Australien Social-Media-Verbot für unter 16-Jährige in Kraft
Zitat:
Um Mitternacht ist in Australien ein Gesetz in Kraft getreten, das unter 16-Jährigen die Nutzung von Social Media verbietet. Umsetzen müssen das die Plattformbetreiber selbst. Wie machen sie das?
TikTok war Zoey Benders Hobby. Die 14-jährige Australierin postete bislang täglich Make-up- und Stylingtipps auf der Plattform. Mehr als 40.000 Follower interessierte das. Von heute an darf sie das nicht mehr.
Seit Mitternacht (Ortszeit) ist es unter 16-Jährigen in Australien verboten, ein eigenes Konto auf Social-Media-Plattformen zu besitzen. Die australische Regierung hat insgesamt zehn Anbieter genannt. Die Alterssperre gilt neben TikTok auch für Snapchat, Instagram, Facebook, Threads, X, YouTube, Twitch, Reddit und Kick.
Zoey Bender fühlt sich von der Alterssperre bevormundet. Soziale Netzwerke seien für Jugendliche ein wichtiges Kommunikationsmittel. Anstatt zu telefonieren bleibe man heute eben so mit Freunden in Kontakt, sagt sie. "Einige meiner Freunde habe ich über soziale Medien kennengelernt, das hat uns dann zu besseren Freunden in der Schule gemacht."
Anbieter hatten Zeit, sich vorzubereiten
Nach Angaben von eSafety Commissioner, der Behörde für Onlinesicherheit, nutzten bislang allein 440.000 Nutzer unter 16 Jahren die Plattform Snapchat, 350.000 Instagram und 200.000 TikTok.
Das Gesetz zur Altersbeschränkung wurde vor einem Jahr im australischen Parlament verabschiedet. Die Betreiber von sozialen Medien hatten seitdem Zeit, Technologien zur Alterseinschätzung einzuführen. Das Gesetz hatte zur technischen Umsetzung der neuen Vorgaben keine Vorschriften gemacht.
Strengste Altersbeschränkung weltweit
Mit dieser Regelung nimmt die australische Regierung nicht die Eltern in die Pflicht, sondern die Plattformbetreiber müssen gewährleisten, dass ihre Nutzerinnen und Nutzer alt genug sind.
Seit der vergangenen Woche hat Meta, der Mutterkonzern von Instagram und Facebook, bereits Nachrichten verschickt und diejenigen informiert, deren Konten eingefroren werden. Nach Angaben von Meta können die Konten wieder reaktiviert werden, wenn ihre Besitzerinnen und Besitzer alt genug sind.
Auch Snapchat hat seine Userinnen und User aufgefordert, ihr Alter nachzuweisen.
Altersüberprüfung mit Lernkurve
Nach eigenen Angaben nutzen die Unternehmen eine Kombination aus persönlichen Ausweisdokumenten, Gesichtserkennung und digitalen Spuren, die User im Internet hinterlassen. Sie überprüfen, ob das angegebene Geburtsdatum stimmig ist mit den Interaktionen auf der Plattform.
Der IT-Experte Daswin da Silva von der La Trobe Universität in Melbourne sieht die große technische Herausforderung, zwischen 15- und 16-Jährigen zu unterscheiden und erwartet eine gewisse Fehlerquote in der Anfangsphase:
Es werden viele der technologischen Methoden zur Altersüberprüfung in diesem engen Bereich von 15, 16, 17 Jahren versagen. Daher gehe ich davon aus, dass die Anbieter von Technologien zur Altersüberprüfung und die Social-Media-Plattformen etwa sechs Monate Zeit benötigen werden, um herauszufinden, welche Techniken am effektivsten sind. Und dass es möglicherweise auch zu einem Wissensaustausch über die Technologien zwischen den Plattformen kommen wird.
TikTok war Zoey Benders Hobby. Die 14-jährige Australierin postete bislang täglich Make-up- und Stylingtipps auf der Plattform. Mehr als 40.000 Follower interessierte das. Von heute an darf sie das nicht mehr.
Seit Mitternacht (Ortszeit) ist es unter 16-Jährigen in Australien verboten, ein eigenes Konto auf Social-Media-Plattformen zu besitzen. Die australische Regierung hat insgesamt zehn Anbieter genannt. Die Alterssperre gilt neben TikTok auch für Snapchat, Instagram, Facebook, Threads, X, YouTube, Twitch, Reddit und Kick.
Zoey Bender fühlt sich von der Alterssperre bevormundet. Soziale Netzwerke seien für Jugendliche ein wichtiges Kommunikationsmittel. Anstatt zu telefonieren bleibe man heute eben so mit Freunden in Kontakt, sagt sie. "Einige meiner Freunde habe ich über soziale Medien kennengelernt, das hat uns dann zu besseren Freunden in der Schule gemacht."
Das EU-Parlament hat Forderungen für mehr Schutz von Kindern und Jugendlichen im Netz beschlossen. mehr
Anbieter hatten Zeit, sich vorzubereiten
Nach Angaben von eSafety Commissioner, der Behörde für Onlinesicherheit, nutzten bislang allein 440.000 Nutzer unter 16 Jahren die Plattform Snapchat, 350.000 Instagram und 200.000 TikTok.
Das Gesetz zur Altersbeschränkung wurde vor einem Jahr im australischen Parlament verabschiedet. Die Betreiber von sozialen Medien hatten seitdem Zeit, Technologien zur Alterseinschätzung einzuführen. Das Gesetz hatte zur technischen Umsetzung der neuen Vorgaben keine Vorschriften gemacht.
Strengste Altersbeschränkung weltweit
Mit dieser Regelung nimmt die australische Regierung nicht die Eltern in die Pflicht, sondern die Plattformbetreiber müssen gewährleisten, dass ihre Nutzerinnen und Nutzer alt genug sind.
Seit der vergangenen Woche hat Meta, der Mutterkonzern von Instagram und Facebook, bereits Nachrichten verschickt und diejenigen informiert, deren Konten eingefroren werden. Nach Angaben von Meta können die Konten wieder reaktiviert werden, wenn ihre Besitzerinnen und Besitzer alt genug sind.
Auch Snapchat hat seine Userinnen und User aufgefordert, ihr Alter nachzuweisen.
Eine Nachricht auf Snapchat, die nicht jeden freuen wird. So erfahren die User, dass sie ihr Alter gegenüber dem Betreiber nachweisen müssen.
Altersüberprüfung mit Lernkurve
Nach eigenen Angaben nutzen die Unternehmen eine Kombination aus persönlichen Ausweisdokumenten, Gesichtserkennung und digitalen Spuren, die User im Internet hinterlassen. Sie überprüfen, ob das angegebene Geburtsdatum stimmig ist mit den Interaktionen auf der Plattform.
Der IT-Experte Daswin da Silva von der La Trobe Universität in Melbourne sieht die große technische Herausforderung, zwischen 15- und 16-Jährigen zu unterscheiden und erwartet eine gewisse Fehlerquote in der Anfangsphase:
Es werden viele der technologischen Methoden zur Altersüberprüfung in diesem engen Bereich von 15, 16, 17 Jahren versagen. Daher gehe ich davon aus, dass die Anbieter von Technologien zur Altersüberprüfung und die Social-Media-Plattformen etwa sechs Monate Zeit benötigen werden, um herauszufinden, welche Techniken am effektivsten sind. Und dass es möglicherweise auch zu einem Wissensaustausch über die Technologien zwischen den Plattformen kommen wird.
Kommission fragt monatlich nach
Die australische Kommission für Onlinesicherheit wird monatlich bei den Plattformen die Anzahl der Konten abfragen. So will die Regierung die Umsetzung kontrollieren. Sollten die Unternehmen das Alter nicht konsequent überprüfen, müssen sie mit hohen Strafen von bis zu umgerechnet 30 Millionen Euro rechnen.
Die esafety-Kommision rechnet damit, dass Jugendliche versuchen werden, die Regeln zu umgehen, etwa durch gefälschte Ausweise oder manipulierte Fotos. Die Verantwortung liegt auch dann bei den Plattformen, die das verhindern müssen.
IT-Spezialist Aaron Chipper hat Erfahrung mit Sicherheitssystemen, er hat Identifizierungsmethoden für Online-Banken entwickelt. Beim Social-Media-Bann müssten die Plattformanbieter ihre Technologien regelmäßig überprüfen: "Kinder werden immer Wege finden, Dinge zu umgehen. Fragen Sie in der IT-Abteilung einer Schule, wie unglaublich erfinderisch und zerstörerisch Teenager sein können. Ich habe keinen Zweifel daran, Kinder finden einen Weg und es wird ein ständiges Katz-und-Maus-Spiel."
Breite Unterstützung für das Verbot
Australien startet einen großen Feldversuch. Ob es Kinder und Jugendliche wirklich schützt, darüber streiten Experten.
Mark Williams ist Neurowissenschaftler und hat erforscht, welche fatalen Folgen der Konsum von Social Media haben kann. Das Gehirn sei wie ein Muskel, erklärt er, es verkümmere bei Unterforderung. Eine pauschale Alterssperre sei vorerst der richtige Weg. "Zumindest gibt es Kindern erst mal 16 Jahre Zeit, die wirklich wichtigen Fähigkeiten zu entwickeln - ihre emotionale Intelligenz, ihre Empathie, Kommunikationsfähigkeit, sich länger auf etwas konzentrieren zu können. Eine ganze Reihe von Fähigkeiten, die sie bis zum Alter von 16 entwickeln können, bevor soziale Medien anfangen, darauf Einfluss zu nehmen."
Mit 70 Prozent unterstützt die Mehrheit der Australier laut einer aktuellen Umfrage des Resolve Political Monitors das weltweit einzigartige Verbot. Doch nur 35 Prozent glauben, dass Social-Media-Plattformen effektiv Nutzer unter 16 Jahren blockieren können.
Wirksamkeit des Verbots umstritten
Während es viele Eltern begrüßen, weil sie dadurch für ihre Kinder klare Regeln im Umgang mit Social Media ableiten können, sehen nicht nur die Jugendlichen selbst, sondern auch Psychologen darin einen falschen Schritt. Ein Verbot, soziale Netzwerke zu nutzen, könne zu Isolation führen. Jugendliche müssten einen gesunden Umgang lernen dürfen.
140 Wissenschaftler und Experten unterzeichneten im Vorfeld einen offenen Brief, in dem sie das Verbot als "zu plumpes Instrument" kritisieren.
Australiens Premierminister Anthony Albanese sieht dem Start gelassen entgegen, er erläuterte kurz davor nochmal das große Ziel hinter dem Gesetz: Es solle Kinder und Jugendliche vor negativen Folgen des Internets schützen und ihre mentale Gesundheit fördern. Das sei im Interesse der Gesellschaft.
Es gehe darum, dass Kinder die Möglichkeit haben sollen, ihre Kindheit zu genießen und dass Eltern in die Lage versetzt werden, die Diskussion über die Nutzung von sozialen Medien zu führen.
Rolle der Eltern entscheidend
Die Erhebung des Resolve Political Monitor zeigt, dass 29 Prozent der Eltern das Verbot strikt umsetzen wollen, indem sie die Apps vom Handy ihrer Kinder löschen. 53 Prozent wollen selektiv vorgehen, also entscheiden, auf welche Plattformen ihre Kinder zugreifen dürfen und die Einstellungen der elterlichen Kontrolle überprüfen. 13 Prozent planen, gar nichts zu unternehmen.
Das internationale Interesse an Australiens Experiment ist groß. Einige Länder haben bereits angekündigt, ähnliche Gesetze auf den Weg bringen zu wollen.
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Die folgenden 9 Mitglieder haben sich bei Avantasia bedankt:
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Gestern, 19:16
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#2
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viel-leserin
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 1.984
Bedankt: 5.143
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wie ich heute gelesen habe, will dänemark nachziehen...
Zitat:
Australien als Vorbild: Dänemark ist der erste europäische Staat, der eine Altersgrenze für Social-Media-Konten bei Jugendlichen einführt. Digitalministerin Stage übt Kritik an den Tech-Unternehmen.
Dänemark plant ein Social Media-Verbot für Kinder unter 15 Jahren – es könnte ein europäischer Meilenstein gegen schädliche Inhalte und kommerzielle Ausbeutung werden. Eltern können 13- und 14-Jährigen nach individueller Prüfung Ausnahmen erteilen, erklärt der Artikel des britischen "Indepedent". Die Regelung folgt Australiens Verbot für unter 16-Jährige.
Social-Media-Verbot in Dänemark: Digitalministerin kritisiert Unternehmen
Digitalministerin Caroline Stage: "Die Zeit, die sie online verbringen und die Gewalt und Selbstverletzung, der sie ausgesetzt sind, sind ein zu großes Risiko für unsere Kinder." Trotz Altersbeschränkungen haben 94 Prozent der dänischen Unter-13-Jährigen und über die Hälfte der Unter-10-Jährigen Profile. Systeme wie Selfie-Checks von TikTok oder Meta werden umgangen. Stage kritisiert die Tech-Riesen: "Sie haben absurd viel Geld, sind aber nicht bereit, in die Sicherheit unserer Kinder zu investieren."
Das Gesetz soll nicht überstürzt verabschiedet werden, betonte die Ministerin. Man wolle "keine Schlupflöcher für die Tech-Giganten" lassen. Die Regierung plane den Einsatz einer Altersverifizierungs-App, die auf dem nationalen elektronischen ID-System basiert. Wer die Altersprüfung nicht korrekt durchführt, soll laut Stage "über die EU-Kommission mit bis zu sechs Prozent des globalen Umsatzes" bestraft werden können.
Auch Dänemark: Immer mehr Staaten ziehen Konsequenzen
Dänemark reiht sich damit in eine wachsende Zahl von Staaten ein, die striktere Maßnahmen gegen Social-Media-Nutzung ergreifen. Neben den Richtlinien in Australien wird auch in Frankreich gegen Plattformen wie TikTok ermittelt, weil deren Algorithmen möglicherweise suizidfördernde Inhalte verbreiten.
Stage betonte, das Vorhaben sei "nicht darauf ausgerichtet, Kinder vom Digitalen auszuschließen, sondern sie vor schädlichen Inhalten zu schützen." Das Ministerium warnte vor den Folgen unkontrollierter Online-Präsenz: "Kinder und Jugendliche haben Schlafprobleme, verlieren Ruhe und Konzentration und erleben zunehmenden Druck durch digitale Beziehungen."
Social-Media-Verbot: Umsetzbar oder Utopie?
Aktuelle Zahlen zeigen das Ausmaß der digitalen Präsenz von Kindern in Dänemark: Eine Analyse der dänischen Wettbewerbs- und Verbraucherbehörde aus 2025 ergab laut Reuters, dass junge Menschen im Schnitt 2 Stunden und 40 Minuten pro Tag auf Social-Media-Plattformen aktiv sind.
Auf der anderen Seite werfen Fachleute und Medien Fragen zur praktischen Umsetzung auf: Welche Plattformen genau vom Verbot betroffen sein werden, wurde laut Euronews bislang nicht abschließend definiert. Auch die technische Durchsetzung bleibt eine Herausforderung: Selbst eine altersverifizierende App oder eine nationale E-ID-Bindung könnte Umgehungen nicht vollständig verhindern.
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focus.de
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Kermit
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