[muavenet]

STANDARD: Kann man Verschwörungstheoretiker für den Kampf gegen die Klimakrise überhaupt noch erreichen?

El Ouassil: [...] Man kann also im Kampf gegen die Klimakrise für jede politische Ausrichtung eine Erzählung finden, auf die Menschen nicht mit Widerstand reagieren.

Ich denke nicht, dass dieser Ansatz funktioniert. Wissenschaftliche Ergebnisse (und damit wissenschaftliche Narrative) lassen was im besten Falle (!) ein "um den heißen Brei plappern" ist nur extrem begrenzt zu; eher früher als später rennt mer hier in völlig unauflösbare, Fundamentalcontradictios, i. e. fundamentale Widersprüche. Selbiges gilt auch für rechtsphilosophische, und damit abgeleitet staatsrechtsethische, Hardlines und Politiken. Ende Gelände.

Selbst in investitionspolitischen Ausblüten hat sowas Grenzen, e. g. die Devestition in zivile Solar-Infastruktur bei gleichzeitiger Investition in militärische Solar-Applikationen.

STANDARD: Sie regen in Ihrem Buch einen "Green Narrative New Deal" an. Was könnte der leisten?

El Ouassil: Erzählungen, die uns ins Handeln bringen. [...] Eine emotional intelligente Kommunikation kombiniert die Aufklärung mit dem Stiften von Hoffnung. Wir brauchen einen informierten Optimismus, damit wir uns vorstellen können, dass wir es schaffen können.

Newsflash: "Informierter Optimismus" ist mit Schwurblern von vornherein, und per Definition, inkompatibel.

El Ouassil: Statt Angst und Verzicht soll uns der Green Narrative New Deal Lust auf die Zukunft machen.

So 'ne Art Sauerstoffmaske zum gediegenen Hyperventilieren während das Flugzeug um einen herum auseinanderbricht. Naja gut, die Lust auf den Aufschlag oder das üblicherweise schon vorher erfolgte, G-induzierte Ausscheiden, sollte fairerweise auch noch schmackhaft gemacht werden.

El Ouassil: Er soll Werte wie Gerechtigkeit oder Lebensqualität vermitteln, also eine schönere, fairere Welt für alle.

Okay, jetzt weiß ich, dass das Buch Satire ist. Ob freiwillig oder unfreiwillig ist in diesen Zeiten ja sowieso nicht mehr allzu relevant.