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Armutsbericht beschreibt düsteres Bild – ein Bundesland ist besonders betroffen
Zitat:
Paritätischer Verband
Armutsbericht beschreibt düsteres Bild – ein Bundesland ist besonders betroffen
Aktualisiert am 29.04.2025, 16:02 Uhr
Die viel zitierte Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich weiter. Der Paritätische Wohlfahrtsverband stellt in seinem neuen Armutsbericht fest, dass die Armen in Deutschland zunehmen. Ein Bundesland in Deutschland ist besonders betroffen.
Arme Menschen in Deutschland haben in den vergangenen Jahren weiter an Kaufkraft verloren. Schuld sei die Inflation, die sozial Schwache am härtesten treffe, schreibt der Paritätische Wohlfahrtsverband in seinem am Dienstag vorgelegten jährlichen Armutsbericht. Auch die Zahl der Armen sei weiter gestiegen – fast jeder sechste Mensch in Deutschland müsse als arm eingestuft werden. "Arme werden ärmer", resümierte der Verband.
Im vergangenen Jahr habe das mittlere Einkommen von Menschen unter der Armutsgrenze preisbereinigt nur noch bei 921 Euro gelegen, schrieb der Verband. Im Jahr 2020 seien es noch 981 Euro gewesen.
Zahl der Armen in Deutschland nimmt zu
Der Paritätische stufte rund 13 Millionen Menschen in Deutschland im vergangenen Jahr als arm ein, das waren rund 15,5 Prozent der Bevölkerung. Damit sei die Armutsquote 2024 im Vergleich zu Vorjahr um 1,1 Prozentpunkte gestiegen. Besonders betroffen seien Alleinerziehende, junge Erwachsene und Rentnerinnen und Rentner – "wobei die Altersarmut stark weiblich geprägt ist". Rund 30 Prozent der Armen besäßen nicht die deutsche Staatsangehörigkeit.
Das Einkommen der Betroffenen reicht laut Paritätischem Wohlfahrtsverband generell nicht aus, "um in angemessener Weise an der Gesellschaft teilhaben zu können". Von den insgesamt rund 13 Millionen Armen lebten demnach 5,2 Millionen sogar "in erheblicher materieller Entbehrung". Das bedeute, sie könnten es sich etwa nicht leisten, ihre Wohnung zu heizen oder alte Kleidung zu ersetzen.
Zu diesem Kreis der besonders Armen zählt der Verband auch 1,1 Millionen Kinder und Jugendliche. Ferner seien 1,2 Millionen Vollzeiterwerbstätige in dieser Gruppierung. Nötig seien deshalb bessere Erwerbseinkommen.
Handlungsbedarf sieht der Paritätische auch in anderen Bereichen. Dazu gehörten die Bekämpfung der Wohn- und Familienarmut, die Stärkung der Rentenversicherung sowie der Ausbau staatlicher Grundsicherung. "Die Kaufkraftverluste der vergangenen Jahre verschärfen die ohnehin schon schwierige finanzielle Lage von Millionen Betroffenen", erklärte Joachim Rock, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes. "Die neue Bundesregierung muss die Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung jetzt ganz oben auf die Agenda setzen."
Lage in Bremen ist besonders prekär
Weitere Zahlen brachte Ende vergangenen Jahres der Ex-Geschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands, Ulrich Schneider, bei einem Treffen der Gewerkschaft Verdi ins Spiel. Vor allem die Pandemie habe zum Anstieg der Armutsquote beigetragen. Seit Dezember 2019 seien die Lebenshaltungskosten um 22 Prozent gestiegen. Die Preise für Lebensmittel stiegen sogar um 35 Prozent. Während immer mehr Menschen in die Armut abrutschen, nehme hingegen die Zahl der Milliardäre, so Schneider, weiter zu. Waren es vor Corona noch 109 Milliardäre in Deutschland, sind es inzwischen 246.
Der Bericht zeigt im Vergleich der Bundesländer große regionale Unterschiede: Während in Bayern nur etwa jeder Achte von Armut betroffen ist (11,8 Prozent), ist es in Sachsen-Anhalt mehr als jeder Fünfte (22,3 Prozent) und in Bremen sogar jeder Vierte (25,9 Prozent).
Als positiv bewertet der Verband die weiter steigende Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Im Jahr 2020 habe sie bei 33,2 Millionen gelegen, im Dezember 2024 dann bei fast 35 Millionen. Positiv wirkten auch Mindestlohn und Wohngeldreform: Dadurch sei die Zahl der Erwerbsarbeitenden in Armut leicht zurückgegangen. Die Armutsschwelle liegt aktuell laut Paritätischem bei Alleinlebenden bei 1.381 Euro im Monat, für eine vierköpfige Familie mit zwei Kindern unter 14 Jahren bei 2.900 Euro.
Der Sozialverband VdK sah die Befunde des Armutsberichts als Auftrag an die neue Bundesregierung, Abhilfe zu schaffen. "Gerade von Armut betroffene Menschen leiden am stärksten unter den Folgen der letzten Krisen", erklärte VdK-Präsidentin Verena Bentele.
Auf der anderen Seite sei die Zahl der Milliardäre in Deutschland, die in den vergangenen Jahren trotz der Krisen gute Gewinne erzielen konnten, weiter gestiegen, kritisierte sie. Hier müsse die neue Regierung endlich mit einer gerechteren Besteuerung von sehr großen Vermögen und hohen Erbschaften gegensteuern.
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Immer mehr Milliardäre und Arme, das ist ein Trend, der schon Tradition hat. Auch in meinem Viertel sehe ich immer mehr Flaschensammler.
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Unruhegeist
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