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[Other] Margot Friedländer ist gestorben

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Ungelesen Gestern, 19:01   #1
gerhardal
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Standard Margot Friedländer ist gestorben

Zitat:
Margot Friedländer ist gestorben
Stand: 09.05.2025 19:51 Uhr
Margot Friedländer war eine der bekanntesten Holocaust-Überlebenden. Nun ist sie im Alter von 103 Jahren gestorben. Bis zuletzt widmete sie ihr Leben der Aufklärung über die Verbrechen der Nationalsozialisten.
Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer ist tot. Sie starb am Freitag im Alter von 103 Jahren, wie die Margot Friedländer Stiftung mitteilte.
Friedländer war im hohen alter nach Jahrzehnten als Emigrantin in New York nach Deutschland zurückgekehrt. Die Berliner Ehrenbürgerin engagierte sich unermüdlich gegen das Vergessen, besonders die junge Generation lag ihr am Herzen. "Ich spreche für die, die es nicht geschafft haben", sagte sie Anfang des Jahres im Interview mit tagesschau24.
Bekannt wurde ihre Geschichte durch einen Dokumentarfilm und ihre Memoiren. Sie bekam für ihren Einsatz viele Preise und viel Anerkennung - bis hin zum Besuch von US-Präsident Joe Biden, bei dem sie im Schloss Bellevue mit dabei war.

Mensch mit Mission

Friedländer wurde 1921 in eine jüdische Familie geboren. Ihre Mutter und ihr Bruder wurden im Konzentrationslager Auschwitz ermordet. Sie selbst konnte dank vieler Helfer zunächst untertauchen, wurde dann aber gefasst und ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert.
Zu der Zeit war Friedländer Anfang 20. Dort habe man ihr und anderen die Identität genommen, erzählte sie später. "Man ist ja kein Mensch. Wenn man eine Nummer ist, ist man eine Nummer", sagte Friedländer im Januar in den tagesthemen. Sie hätten lange gebraucht, um wieder Mensch zu werden. "Ein Mensch, der eine Meinung hat. Der was zu sagen hat, der gefragt wird. Wir wurden nicht gefragt. Wir hatten keine Meinung." Sie hätte getan, was von ihr verlangt wurde und jeden Tag so genommen, wie er kam. "Für mich war es am schwersten, die alten Menschen zu sehen, die wirklich keine Möglichkeit hatten, zu leben, die so vegetierten. Die sind gestorben."
Friedländer aber überlebte das Konzentrationslager - so wie ihr späterer Mann, mit dem sie schließlich nach Amerika ging. Mit 88 Jahren kehrte Friedländer 2010 zurück nach Deutschland. Seit dem widmet sie sich der Aufklärung: "Meine Mission ist: Ich sage, seid Menschen. Wir sind alle gleich. Es gibt kein christliches, kein muslimisches, kein jüdisches Blut. Es gibt nur menschliches Blut. Alles ist gleich."

Verleihung des großen Bundesverdienstkreuz verschoben

Am heutigen Freitag sollte ihr für ihre Arbeit eigentlich von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Große Bundesverdienstkreuz verliehen werden. Das wurde im Vorfeld bereits verschoben. Steinmeier würdigte Friedländer für ihre Verdienste. "Sie hat unserem Land Versöhnung geschenkt - trotz allem, was die Deutschen ihr als jungem Menschen angetan hatten. Für dieses Geschenk können wir nicht dankbar genug sein", so das Staatsoberhaupt in einem Kondolenzschreiben.
Margot Friedländers Vermächtnis ist uns Mahnung und Verpflichtung, gerade in einer Zeit, in der die Demokratie angefochten wird und sich Antisemitismus wieder unverhohlen zeigt, bleibt es unsere Verantwortung, die jüdische Gemeinschaft in unserem Land nie wieder im Stich zu lassen.
Ihre Stiftung betonte: "Bis zuletzt mahnte sie die Verteidigung der Demokratie an - erinnern allein reiche nicht."
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Wieder ein großes Vorbild von uns gegangen RIP
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Ungelesen Gestern, 20:02   #2
elise
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Zitat:
Ich schaffe das schon, ich muss nur ein paar Pausen machen.
(Margot Friedländer)

Nun hat sie es geschafft und kann Pause machen..ein langes, ereignisreiches Leben ist zu Ende gegangen. Hut ab!
Möge sie in Frieden ruhen!
Und mögen wir sie und ihr Anliegen im Gedächtnis behalten und uns entsprechend verhalten...

Zitat:
Ich verstehe nicht sehr viel von Politik. Aber ich sage immer: So hat es damals auch angefangen. Seid vorsichtig. Macht es nicht. Respektiert Menschen, das ist doch das Wesentliche.
(Margot Friedländer)
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Kermit
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Ungelesen Gestern, 20:21   #3
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Hier noch ein angemessener Nachruf:

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Stand: 09.05.2025 19:41 Uhr

Margot Friedländer hat den Holocaust überlebt, als Einzige aus ihrer Familie. Ihr Leben widmete sie einer Mission: Nie wieder sollen sich die Verbrechen der NS-Zeit wiederholen.


Von Kerstin Breinig, rbb

"Versuche, dein Leben zu machen", war die letzte Botschaft ihrer Mutter an Margot Friedländer. 1943 wurde ihr Bruder Ralf deportiert, ihre Mutter begleitete ihn in den sicheren Tod. Beide wurden im Konzentrationslager Auschwitz vergast.

Ohne diese Botschaft wäre Margot Friedländer ihrer Familie gefolgt. "Die Worte haben mir die Kraft gegeben, dass meine Mutter wollte, dass ich es versuchen soll." Die 21-Jährige tauchte unter, färbte die Haare, trug ein Kreuz und ließ sich die Nase korrigieren, damit sie nicht jüdisch aussah. Nach 15 Monaten verstecken wurde Margot Friedländer enttarnt und ins Ghetto Theresienstadt deportiert.

Nach der Befreiung zieht sie mit ihrem Mann, der wie sie seine gesamte Familie verloren hatte, in die USA. Sie nehmen die amerikanische Staatsbürgerschaft an, streichen das Ä aus ihrem Namen, heißen von dem Moment an Friedlander.

Doch in ihrem Innern fühlte sich Margot Friedländer staatenlos. Die Deutschen haben ihr ihren Pass abgenommen. Amerika sei niemals ihr Land geworden. Sie blieb weiterhin mit der alten Heimat verbunden, miteinander sprach das Paar immer nur deutsch. Nach dem Tod ihres Mannes Alfred Friedländer begann sie zu schreiben und sich Deutschland, Berlin so wieder zu nähern.

Annäherung an die Stadt der Kindheit

Margot Friedländer hätte viele Gründe gehabt, Deutschland, die Deutschen zu hassen. Stattdessen reichte sie ihnen die Hand. 2003 besuchte sie das erste Mal seit 1946 Deutschland.

Sieben Jahre später kehrte sie ganz zurück in die alte Heimat, zurück nach Berlin - in die Stadt - in der sie 1921 geboren wurde. In die Stadt, aus der ihr Bruder zusammen mit der Mutter in den Tod geschickt wurde. "Dass ich mich entschlossen habe, mit 88 Jahren New York aufzugeben, nachdem ich 64 Jahre dort gelebt habe, um zurückzukommen nach Berlin. Das ist, weil ich Berlinerin bin, ich gehöre hierher."

In ihrer Berliner Wohnung hängte sie die wenigen Familienfotos auf, die geblieben waren. Aus der alten Zeit war sonst nur ein Notizbuch, ihr Judenstern und die Bernsteinkette ihrer Mutter geblieben. Die trug sie auch als sie wieder die deutsche Staatsbürgerschaft annahm.

"Sie haben mir nur das zurückgegeben, was mir gehört hat, was man mir vor Jahrzehnten weggenommen hat", sagte sie bei ihrer Einbürgerungsfeier im Roten Rathaus.

Nie wieder

Mit den Menschen ihrer eigenen Generation tat sie sich schwer, weil sie möglicherweise damals mitgemacht hatten. Deshalb ging sie immer wieder in Schulen, erzählte Jugendlichen ihre Geschichte. "Ich möchte nicht, dass ein Mensch so etwas erleben muss, was wir erlebt haben, was damals gemacht wurde. Es ist nicht für mich. Was war, war. Aber es darf nie wieder geschehen."

Nie wieder, so ihr Wunsch, sollen sich die Verbrechen des Nationalsozialismus wiederholen. Dieser Mission hat sie ihr Leben gewidmet, hat Hunderte Lesungen, Vorträge gehalten, für die gesprochen, die es nicht mehr konnten. Für ihre Mutter, ihren Vater, ihren 17-jährigen Bruder. Für die sechs Millionen ermordeten Juden. Für Friedländer war es eine "Beruhigung", den Toten eine Stimme geben zu können.

Doch sie wollte nicht nur teilen, sie hatte auch eine Botschaft für ihr Publikum, für die Zukunft, dass sie die Zeitzeugen sein müssen. "Wir sind alt. Für die jungen Menschen gebe ich die Aufgabe, dass sie die Zeitzeugen sein sollen, die wir nicht mehr lange sein können."

Es gibt viele Sätze, die sie an vielen Stellen wiederholt hat, Sätze, die sich bei denen festsetzen sollten, festgesetzt haben, die ihr begegnen durften. "Ich bin gekommen, um euch die Hand zu reichen. Ich tue es für euch. Seid Menschen."

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Eine bemerkenswerte Frau, die auch mit 103 Jahren nicht zu müde war sich für Menschlichkeit einzusetzen.
Ihr gilt meine allergrößte Hochachtung.
Möge sie nun in Frieden ruhen.
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