[ziesell]

Forschung: Warp-Antrieb möglicherweise doch keine Science-Fiction

Eine Forschungsgruppe hat die Machbarkeit des hypothetischen Warp-Antriebs aus Star Trek untersucht. Er sei möglich, auch wenn von der tatsächlichen Umsetzung noch weit entfernt.



Eine neue Studie liefert die theoretischen Grundlagen für den Warp-Antrieb. Und möglicherweise benötigt der Antrieb doch keine exotische negative Energie – wie es in einer Studie des mexikanischen Physikers Miguel Alcubierre aus dem Jahr 1994 vermutet wurde.

Der hypothetische Warp-Antrieb manipuliert die Struktur der Raumzeit selbst, indem er die Materie vor einem Raumschiff komprimiert und hinter ihm ausdehnt. Auf diese Weise entsteht eine Warp-Blase, die es einem Raumschiff ermöglicht, mit unglaublichen Geschwindigkeiten innerhalb der Grenzen der bekannten Physik zu reisen. In manchen Science-Fiction-Vorstellungen erreicht dieser ein Vielfaches der Lichtgeschwindigkeit.

Die 30 Jahre alte Theorie und neue Erkenntnisse

Alcubierre zeigte damals, wie ein echter Warp-Antrieb funktionieren könnte. Der von ihm vorgeschlagene Alcubierre-Antrieb erforderte jedoch negative Energie, eine exotische Substanz, die möglicherweise nicht existiert. Alternativ könnte der Antrieb auch mit dunkler Energie (mit der die beschleunigte Expansion des Universums möglicherweise verursacht wird) funktionieren.

Doch die neue Studie verändert laut dem Hauptautor Jared Fuchs (University of Alabama, Huntsville) "die Diskussion über den Warp-Antrieb". In einer Pressemitteilung erklärt er, das Forschungsteam habe "durch die Demonstration eines neuartigen Modells" gezeigt, dass diese Antriebsform "vielleicht nicht nur in der Science-Fiction zu finden" sei.

Vermischung der Gravitationstechniken

Dafür hat das Team traditionelle und neuartige Gravitationstechniken miteinander gemischt, um eine Warp-Blase zu erzeugen. In der Zusammenfassung des Papiers heißt es etwa, dass die Lösung "die Kombination einer stabilen Materienhülle mit einer Verschiebungsvektorverteilung beinhaltet, die eng mit bekannten Warp-Antriebslösungen wie der Alcubierre-Metrik übereinstimmt".

Doch anders als in manchen Sci-Fi-Romanen oder -Filmen kann man mit dem vorgeschlagenen Antrieb nicht schneller als das Licht reisen. Jedoch würde die Reisegeschwindigkeit knapp unter der Lichtgeschwindigkeit (subluminale Geschwindigkeit) liegen.

Von einem tatsächlichen Warp-Antrieb sei man jedoch weit entfernt, gibt das Forschungsteam zu bedenken. Ihre Arbeit sei nur ein Zwischenschritt auf dem langen Weg zu einem effizienten interstellaren Flug.

Zur Studie

Die Forschungsarbeit wurde am 29. April 2024 in der Fachzeitschrift Classical and Quantum Gravity veröffentlicht: Constant velocity physical warp drive solution (Physikalischer Warp-Antrieb mit konstanter Geschwindigkeit).

Eine weitere Version wurde am 4. Mai 2024 auf dem Pre-Print-Server arxiv.org veröffentlicht.

[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]