[ziesell]

Artemis: Nicht nur US-Astronauten sollen auf dem Mond landen

Die US-Vizepräsidentin hat bekannt gegeben, dass bis Ende des Jahrzehnts ein internationaler Partner auf dem Mond landen soll. Ob ein Europäer oder Japaner, muss sich noch zeigen.



Das Artemis-Programm soll wieder Menschen zum Mond schicken und sie auf dem Trabanten landen lassen. Doch ohne internationale Partnerschaften kann die amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa dies in einem absehbaren Zeitrahmen kaum schaffen. Deswegen wird auch eine Astronautin oder ein Astronaut, die oder der nicht aus den USA kommt, den Mond betreten.

US-Vizepräsidentin Kamala Harris hob während einer Sitzung des nationalen Weltraumrates (National Space Council) die Wichtigkeit der internationalen Partner im Mondprogramm der Nasa hervor: "In Anerkennung der wichtigen Rolle, die unsere Verbündeten und Partner im Artemis-Programm spielen, bin ich stolz darauf, heute anzukündigen, dass wir beabsichtigen, bis zum Ende des Jahrzehnts neben amerikanischen Astronauten auch einen internationalen Astronauten auf der Oberfläche des Mondes zu landen."

Bereits zuvor wurde angenommen, dass ein Nicht-US-Bürger irgendwann auf der Mondoberfläche landen wird. Bei Artemis II wird ein Kanadier den Mond umrunden. Die Europäer sicherten sich bereits mehrere Plätze an Bord des Orion-Raumschiffs. Auf der nationalen Konferenz setzte Harris nun aber eine Frist.

Wer bekommt die Chance auf die Mondlandung?

In Anbetracht der internationalen Leistungen scheint Europa eine vielversprechende Chance auf eine astronautische Mondlandung zu haben. Immerhin stammt das Servicemodul, das das Orion-Raumschiff antreibt und mit Sauerstoff und Wärme versorgt, aus Europa und wird bei Airbus in Bremen gebaut. Die Rede ist vom europäischen Servicemodul ESM (European Service Module).

Das Navigationssystem (der Star Tracker) an Bord des Orion-Raumschiffs stammt vom deutschen Unternehmen Jena Optronik. Außerdem entwickelt die Esa auch die Betankungs- und Kommunikationsinfrastruktur für die Mini-Raumstation Lunar Gateway. Diese soll in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts den Mond umkreisen.

Doch auch die Japaner haben gute Chancen. Das Land hat sich verpflichtet, das Lebenserhaltungssystem für das internationale Wohnmodul von Lunar Gateway zu liefern. Auch die Versorgungsdienste für die Lieferung von Fracht an die Raumstation sollen von der japanischen Raumfahrtbehörde Jaxa bereitgestellt werden.

Zudem wird in Japan an den Plänen eines unter Druck stehenden Rovers gearbeitet. Damit sollen Astronauten und Astronautinnen über die Mondoberfläche fahren können. Angesichts der japanischen Bemühungen verpflichtete sich die Nasa im vergangenen Jahr dazu, einen japanischen Astronauten auf die Lunar-Gateway-Station zu schicken.

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