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[Technik] Digitales Trinkgeld: "Für Gäste und Angestellte eine Win-Win-Situation"

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Ungelesen 24.03.24, 08:09   #1
ziesell
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Standard Digitales Trinkgeld: "Für Gäste und Angestellte eine Win-Win-Situation"

Zitat:
Digitales Trinkgeld: "Für Gäste und Angestellte eine Win-Win-Situation"

Manche Gäste fühlen sich von ihnen unter Druck gesetzt, aber für die Gastronomie sind Trinkgeld-Tasten ein Segen – und das nicht nur wegen des Trinkgelds selbst.



Die Situation kennt man: Ein schöner Abend im Restaurant nähert sich dem Ende, die Bedienung bringt das EC-Karten-Lesegerät an den Tisch – und dann wird es kurz unangenehm. Statt des bequemen "passt so" der Bargeldzahlung, muss man plötzlich Kopfrechnen, damit der Betrag samt Trinkgeld irgendwie im Lesegerät landet.

In immer mehr Geschäften werden Gäste neuerdings jedoch mit einer Funktion konfrontiert, die das Trinkgeldgeben für beide Seiten einfacher machen soll. Dabei erscheinen auf dem Display der Kartenlesegeräte Buttons mit vordefinierten Prozentbeträgen. Mit einem Tap zum Tip, so die Idee. In anderen Ländern funktioniert das sogar schon bei Straßenmusikern.

Doch während Genießer mit Dyskalkulie und schüchternen Spendierhosenträgern sich darüber freuen, das unangenehme Gespräch über das Trinkgeld überspringen zu können, fühlen sich andere Kunden von den Bezahl-Buttons unter Druck gesetzt. Golem.de hat nachgefragt, wer von der Digitalisierung des Trinkgelds profitiert – und wie wichtig der freiwillige Bonus in der deutschen Gastronomie wirklich ist.

Bargeldlos durch die Nacht

Während die Buttons auf den EC-Geräten in Deutschland noch eher eine Seltenheit sind, sind sie in den USA schon sehr viel üblicher. "Amerika ist natürlich ein besonderer Markt", sagt Christian Scheper-Stuke von Orderbird. Die Berliner Firma bietet Kassensysteme an, vor allem in der Gastronomie auf dem europäischen Markt.

Dennoch blickt man auch über den Atlantik, schließlich ist das Zahlen mit Kreditkarte in Amerika sehr viel verbreiteter als bei den notorisch bar zahlenden Deutschen. "Wir haben durch Corona einen *******n Peak an Kartenzahlung gesehen", sagt Scheper-Stuke. Viele Händler und Geschäfte hätten ihre Kundschaft in dieser Zeit aktiv darauf aufmerksam gemacht, doch bitte kontaktlos zu bezahlen.

Etwa 3.500 Kartenterminals von Orderbirds 15.000 Kunden in der DACH-Region haben die Trinkgeld-Funktion aktiviert, sagt Scheper-Stuke. Auch dabei zieht er den Vergleich zu den USA. "Da ist Trinkgeld gerade im Gastronomiesektor wesentlich relevanter, da das Durchschnittsgehalt eines Kellners sehr gering ist und das Leben eigentlich mit dem Trinkgeld bestritten wird."

Hey Boss, ich brauch mehr Geld

Trinkgeld ist in Deutschland als Schenkung steuerfrei. Für Beschäftigte in der Gastronomie kann die nette Geste also einen relevanten Teil des Gehalts ausmachen – insbesondere, wenn sie den Mindestlohn von 12,41 Euro erhalten.

"Grundsätzlich fangen alle mit 12 Euro an und kriegen Trinkgeld obendrauf", sagt Philipp. Er ist Barkeeper und möchte über Geldfragen lieber anonym sprechen, weshalb wir seinen Namen geändert haben. Zwar werden wegen des seit der Coronapandemie herrschenden Personalmangels teilweise auch höhere Löhne bezahlt, der Mindestlohn bleibt im Service aber weit verbreitet.

Das Trinkgeld hält er gerade für diejenigen Beschäftigten für entscheidend, die nicht nur jobben, sondern langfristig in der Gastronomie arbeiten wollen. Und von denen gibt es immer weniger. Heute arbeiten rund 100.000 Menschen weniger im Gastgewerbe als noch vor der Pandemie.

Druck durch den Personalmangel sieht auch Christian Scheper-Stuke: "Es wird immer schwieriger, Fachpersonal zu finden, und gutes Fachpersonal ist noch seltener. Und wie kann ich dieses gute Fachpersonal bei mir halten? Indem ich es gut bezahle – und wenn es gutes Trinkgeld bekommt."

Trinkgeld ist ein emotionales Thema, egal ob bar oder mit Karte

In den sechs Monaten, seit auch Orderbird die Trinkgeld-Buttons anbietet, sieht das Unternehmen in seinen Daten einen deutlichen Anstieg: In Summe würden über 60 Prozent mehr Trinkgeld verbucht. Selbst wenn man mit einberechnet, dass parallel zur Kartenzahlung gegebenes Bargeld nicht erfasst wird, ist das beachtlich.

Für Philipp ist die vereinfachte Trinkgeld-Funktion ein Segen, auch wenn er in seinem Betrieb keinen so hohen Anstieg vermelden kann, wie Orderbird angibt. Für seinen Arbeitsalltag hat die Funktion andere Vorteile. "Früher war das Trinkgeldgeben bei Kartenzahlung einfach auch so ein Prozess, der weder dem Gast noch uns ein gutes Gefühl gegeben hat", sagt er. Missverständnisse bei der manuellen Eingabe, Änderungen der Buchungssumme, paralleles Gefummel am Kleingeldbeutel – "und mit so einem unangenehmen Gespräch gehst du dann aus einem eigentlich schönen Abend."

Es geht immer nur um Scheiss Money

Dass die Gäste sich nach drei Negroni unter Druck gesetzt fühlen, mehr Trinkgeld zu geben, sieht er nicht. Eher im Gegenteil: "Der Gast kann einfach selbst auswählen, ob er etwas geben möchte." Denn eine Schaltfläche für null Euro gibt ja immer noch. "Wenn wir im Schnitt mit 10 Prozent rausgehen, sind wir super happy", sagt er. "Und wenn der Weg dahin für alle einfacher ist, dann ist das eine Win-Win-Situation."

Dass Trinkgeld ein emotionales Thema ist, spürt man am Diskussionsbedarf dazu. Eine Kolumne zum Thema auf Golem.de wurde mehr als 320 Mal kommentiert. "Wenn der Arbeitgeber Trinkgeld als Lohnteil mit einrechnet, dann ist das doch nicht mein Problem", schreibt ein Leser.

"Ich weiß, dass viele Leute aufgrund einer persönlichen Überzeugung kein Trinkgeld geben und ein politisches Ding draus machen, weil die Unternehmen einen guten Lohn bezahlen sollten", sagt Philipp, "aber die Realität sieht halt anders aus." Solange viele Löhne in der Branche sich am Mindestlohn orientierten, würde diese Einstellung nur die Beschäftigten bestrafen – nicht ihre Chefs.

Seiner Erfahrung nach kann das Trinkgeld noch einmal 20 bis 50 Prozent des Lohns ausmachen. "Nur durch das Trinkgeld ergibt es für mich finanziell Sinn, mein Privatleben auf Nacht- und Wochenendarbeit auszurichten", sagt er. "Auf dem Papier mache ich einen unterdurchschnittlichen Lohn, aber durch Zuschläge und Trinkgeld stehst du halt hinterher netto mit mehr da, als manche ausgebildeten Fachkräfte verdienen."

Digital ist besser

Auf dem EC-Gerät in seiner Bar hat sich Philipp für eher niedrige Trinkgeldvorschläge entschieden. Kunden können acht, zehn oder zwölf Prozent geben. Einige Gäste hätten ihn seit Einführung der Buttons schon gefragt, warum er nicht höhere Werte anbietet. Darum gehe es ihm aber nicht: "Möchtest du die Leute bedrängen, dir mehr Geld zu geben – oder möchtest du, dass sie mit einem guten Gefühl gehen?"

Diskussionen über die angemessene Höhe des Trinkgelds werden Buttons auf EC-Geräten auf Dauer nicht abschaffen. Allein schon, weil ein Ende des Bargelds in Deutschland nicht absehbar ist. Zwar setzen einige Einzelhändler schon ganz auf das kontaktlose Bezahlen, in der Gastronomie dürfte das aber so bald nicht Realität werden. "Unsere Bar liegt im Ausgehviertel und da gibt es immer eine Kneipe nebenan, in der du nur bar zahlen kannst", sagt Philipp. "Da muss man mitziehen."

Einige Betriebe wagen den Schritt dennoch schon. Wo früher aus Sorge vor den hohen Transaktionsgebüren noch Mindestbeträge für die Kartenzahlung gängig waren, rechnen einige Gastronomen mittlerweile mit den Kosten durch die Bargeldvorräte – vom Zählen der Kupfermünzen bis zur Versicherung der Kasse im Laden.

Wer die Lockdowns überstanden hat, sieht sich neben dem Personalmangel nun mit einer steigenden Inflation und dem Ende der Mehrwertsteuersenkung für die Gastronomie konfrontiert. Die Ende 2023 teils vorherrschende Untergangsstimmung teilt Christian Scheper-Stuke von Orderbird aber nicht. "Ich kann verstehen, dass es echt schwierig ist", sagt er.

"Es ist sicher herausfordernd und man muss gut wirtschaften". Natürlich haben Unternehmen wie seines ein Eigeninteresse daran, den durch Bargeld verursachten Arbeitsaufwand zu reduzieren. "Aber da kann man Unterstützung bekommen, und sei es, dass man anfängt, Prozesse zu digitalisieren."
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Ungelesen 24.03.24, 09:12   #2
Luke_Sky123
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Ist doch dann nur eine frage der Zeit , bis das Trinkgeld besteuert wird .....da man es ja nachvollziehen kann ! Meine Meinung ....lieber Bar!!
Luke_Sky123 ist offline   Mit Zitat antworten
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