[Prince]

In der Regel kauft man sich ein Smartphone alle 2 Jahre, wenn die Vertragsverlängerung ansteht. Allerdings kommt es nicht allzu selten vor, dass das eigene Smartphone nach knapp einem Jahr nicht mehr mit den neusten Android-Updates versorgt wird. Besonders in der Einsteiger- und Mittelklasse lässt sich das beobachten, dass der Software-Support vom Hersteller ziemlich schnell eingestellt wird.

Spätestens in solchen Fällen kommt der Gedanke, sein Smartphone zu rooten und mit einer Custom ROM zu versehen. Immerhin kann durch eine Custom ROM wieder einiges an Leben aus einem vermeintlichen alten Smartphone herausgeholt werden. Die beliebteste Custom ROM für derartige Vorhaben ist CyanogenMod, welche es offiziell für knapp 100 Smartphone- und Tablet-Modelle gibt und hunderte weitere inoffiziell unterstützte. Nur eine Sache schreckt viele Smartphone-Käufer dann doch vor diesem Schritt ab: Der immer wieder proklamierte Verlust der Herstellergarantie und gesetzlichen Gewährleistung. Wird ein defektes Smartphone oder Tablet mit Root oder eine Custom ROM beim Händler repariert, kann dieser wegen der Modifikation der Software die kostenfreie Reparatur verweigern. So zumindest bisher die einhellige Meinung.

Die Free Software Foundation Europe ist da allerdings anderer Meinung, hat ein wenig in den Gesetzestexten der EU gestöbert und ist auch fündig geworden. So sind nach der EU-Verordnung 1999/44/CE auch gerootete und in der Software modifizierte Geräte von der gesetzlichen Gewährleistung eingeschlossen. Die Gewährleistung erlischt nur, wenn ein Schaden durch die veränderte Software entstanden ist und selbst dann muss das nachgewiesen werden. Allerdings darf die gesetzliche Gewährleistung nicht mit der Garantie des Herstellers verwechselt werden.

• Die Gerätegarantie besteht nur zwischen Käufer und Hersteller, welcher gegenüber dem Käufer vertraglich die unbedingte Schadensersatzleistung zusichert.
  
  
• Bei der Gewährleistung ist der Hersteller gesetzlich dazu verpflichtet, in einem bestimmten Zeitraum Mängel zum Kaufzeitpunkt zu beheben.

Mit der EU-Verordnung wird also das rooten und flashen eines Smartphones bzw. Tablets ein kleines Stückchen rechtssicherer gemacht, auch wenn Hersteller nach wie vor beim Root-Vorgang die Garantie aberkennen. Wenn jetzt die Herstellergarantie auch noch gerootete Geräte umfassen würde, wäre das Rooten eures Gerätes dann eine ausgemachte Sache, oder würdet ihr auch weiterhin darauf verzichten? Was denkt ihr denn dazu? Postet eure Meinung zum Thema in den Kommentaren.

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[_CheatBoy]

gilt dass dann auch für geräte wie PSP, iPhone/pod usw?

[Plastikwindel]

@ CheatBoy

So sind nach der EU-Verordnung 1999/44/CE auch gerootete und in der Software modifizierte Geräte von der gesetzlichen Gewährleistung eingeschlossen

Warum sollte das zB für Samsung Geräte gelten und nicht auch für ein iPhone oder PSP gelten?

[Shaitan12]

Ich hätte da nichts gegen wenn gerootete Geräte voller Herstellergarantie hätten. Dadurch hätte man wesentlich mehr Freiheiten mit dem Gerät. Besonders da die Hersteller mit ihren Updates wenn es überhaupt welche gibt ziemlich hinterher hängen. Drauf verzichten könnte man allerdings wenn die Hersteller das mit den Updates verbessern würden. Oder es so machen das bei Geräten wo die Hersteller wissen das sie nie eine neue Version bereitstellen das rooten erlauben würden und diesen Geräten die volle Garantie lassen.

[_CheatBoy]

Zitat von Plastikwindel

@ CheatBoy


Warum sollte das zB für Samsung Geräte gelten und nicht auch für ein iPhone oder PSP gelten?

ich wollte nur ganz sichergehen weil hier als beispiel immer android als beispiel kam, und mir apple und sony wesentlich "strenger" vorkommen

[Romiina]

So sind nach der EU-Verordnung 1999/44/CE auch gerootete und in der Software modifizierte Geräte von der gesetzlichen Gewährleistung eingeschlossen.

Es betrifft also nicht nur Handys, sondern ALLE Geräte, die sich flashen oder rooten lassen.