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Atomkraft ist ein totes Pferd – warum steigt Merz nicht ab?

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Ungelesen 10.02.24, 16:15   #1
Draalz
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Standard Atomkraft ist ein totes Pferd – warum steigt Merz nicht ab?

Zitat:
Energiepolitik

Atomkraft ist ein totes Pferd – warum steigt Merz nicht ab?


Eine Kolumne von [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]


Ohne ständige Steuerhilfen ist Atomstrom nicht finanzierbar. Bauprojekte dauern stets länger und kosten viel mehr als geplant. Warum wollen Union und FDP nicht davon ablassen? Vernunft ist nicht der Grund.

04.02.2024, 14.12 Uhr


Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz im Kernkraftwerk Isar 2 Foto: Bayerische Staatskanzlei / picture alliance / dpa

Zum Einstieg eine persönliche Frage: Wie sind Sie zu Hause vorbereitet, falls einmal der [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] ausfällt? Gut, die Wahrscheinlichkeit, dass das tatsächlich passiert, ist äußerst gering, denn das deutsche Stromnetz ist eines der stabilsten [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] und auch [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Die Versorgungssicherheit nimmt sogar immer weiter zu. Obwohl [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] persönlich noch im Herbst 2022 gewarnt hat, [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Es ist eines der Narrative, die Merz von [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ].

Aber zurück zur Frage: Falls es wider Erwarten doch mal kurz dunkel wird, wie sind Sie vorbereitet? Kerzen griffbereit, Taschenlampe in der Küchenschublade?

Wie auch immer Ihre Antwort ausgefallen sein sollte, sie war wohl nicht: »In meinem Keller läuft zur Sicherheit das ganze Jahr ein Dieselgenerator.« Das wäre ja widersinnig, lästig und teuer.

Eher wie die Taschenlampe

Und doch entspricht diese erkennbar absurde Methode strukturell dem Plan, die – weltweit – rapide wachsenden erneuerbaren Energien mit [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] zu unterstützen. Ein Atomkraftwerk kann man nämlich nicht mal eben aus- und dann wieder einschalten. Es gibt immer mal Phasen, die [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], in denen Wind- und Solarstrom auch bei noch viel stärker als heute ausgebauten [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] nicht reichen würden, um den deutschen Bedarf zu decken.

Das Netz kann man in solchen Fällen vorübergehend mit Batteriespeichern stabilisieren. Im ehemaligen Kernkraftwerk [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] soll so einer entstehen, in Niedersachsen wird dieses Jahr [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. In Australien ist das [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Laut dem Fraunhofer-Institut für solare Energiesysteme ISE hatten Batteriespeicher aber auch hierzulande schon 2023 [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ].

Batteriespeicher, Gas- und später Wasserstoffkraftwerke kann man sehr schnell hoch- und runterfahren. Sie sind eher die Taschenlampe in der Küchenschublade als der ständig laufende Dieselgenerator im Keller.

Kosten mehr als verdoppelt

Atomkraftwerke zu bauen, die das ganze Jahr laufen, damit wir in den wenigen Wochen im Jahr, an denen in Zukunft der erneuerbare Strom einmal nicht ganz reicht, eine Ausweichmöglichkeit haben, hat dagegen eine Reihe von großen Nachteilen.

Vor allem sind Atomkraftwerke unglaublich teuer. Sie werden so gut wie nie zu den ursprünglich geplanten Kosten und [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] fertig. In Großbritannien zum Beispiel wird seit 2016 das Atomkraftwerk Hinkley Point C errichtet. Eigentlich sollte es 2025 fertig werden, dann 2027, mittlerweile wurde das Datum zur Inbetriebnahme auf womöglich erst 2031 verschoben. Die erwarteten Kosten haben sich seit Baubeginn mehr als verdoppelt und liegen jetzt vermutlich, Inflation eingerechnet, [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ].

Die teuerste Ausfallversicherung der Welt

Ein chinesischer Investor hat sich aus dem Projekt wegen der gewaltigen Kosten mittlerweile zurückgezogen, Frankreich will, dass [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Der – staatliche – französische Atomkonzern EDF, der Hinkley Point baut, macht permanent hohe Verluste und [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. AKW sind die teuerste Ausfallversicherung der Welt.

Der Chef des deutschen Energieversorgers und ehemaligen Atomkraftbetreibers [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], ihm sei »schleierhaft«, wie in Hinkley Point »jemals kostendeckend Strom erzeugt werden soll«. Neue Atomkraftwerke seien »nicht die Lösung für die Energieversorgung«. Der Bundesverband der Energiewirtschaft [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ].

»Massiv subventioniert«

Der Sektor Atomkraft wird wegen der hohen Risiken und der Finanzierungsprobleme nicht nur in Frankreich, sondern auch sonst überall »massiv von Regierungen subventioniert«. So war es gerade [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Vor diesem Hintergrund ist es besonders merkwürdig, dass gerade Parteien wie [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] und [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], die sonst bei jeder Subvention für nicht-fossile Energieversorgung [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], diese nur mit vielen Steuergeldern überlebensfähige Form der Energieversorgung so bevorzugen.

Atomkraftfans sagen derzeit gern, all das werde sich mit sogenannten Small Modular Reactors (SMRs), also kleineren, womöglich transportablen Atomreaktoren bald ändern. Ein erstes derartiges Pilotprojekt des Betreibers NuScale in den USA wurde aber gerade [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. SMRs sind bislang Luftschlösser.

Viele Deutsche scheinen trotz alledem [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] – was vermutlich vor allem daran liegt, dass sie schlecht informiert sind.

Die Betreiber winken genervt ab

Die FDP hält staatliche Investitionen in Stromerzeugung aus Kraftwerken für Gas (kurzfristig) und Wasserstoff (mittelfristig) im Umfang des Gegenwertes von etwa einem Hinkley-Point-AKW für [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Ihre Vertreter reden aber gern von Atomkraft (dauerhaft teuer) und Fusionskraftwerken ([ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]).

Hinzu kommen andere unschöne Aspekte nuklearer Energieerzeugung. Zum Beispiel, dass etwa die Hälfte aller Anreicherungskapazität für Uran [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], also dem Land, von dem wir uns ja in Zukunft nicht mehr erpressen lassen wollen. Die größte Uran-Abbaumenge erreichte im Jahr 2022 Kasachstan, das autokratisch regiert wird und politisch instabil ist, [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ].

Ja, auch in China

Überall auf der Welt – [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], von dem gern das Gegenteil behauptet wird – wachsen erneuerbare Energien immer schneller. Viel schneller als Atomkraft. Etwa 80 Prozent aller weltweit zugebauten Erzeugungskapazität war 2023 erneuerbar. Zudem haben laut [ur>=https://www.nathanielbullard.com/presentations]Nathanial Bullard von Bloomberg NEF[/url] die Investitionen in Speichertechnologie vergangenes Jahr erstmals die in Atomkraft überholt. Die ersteren wachsen rasant, die letzteren kaum bis gar nicht.

Von 2022 bis 2023 hat sich der Zubau von Batteriespeichern weltweit verdreifacht. Und die Preise für Batteriespeicher fallen weiterhin exponentiell, genauso wie die Preise für erneuerbar erzeugten Strom. Der weltweite Anteil [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], der atomare Anteil fällt kontinuierlich. Die viel beschworene »Renaissance der Atomkraft« ist bislang vor allem eine Fiktion.

Woher kommt also das verbissene Festhalten mancher Politiker an Atomkraft als »Option«? Obwohl die Union und die FDP selbst ja 2011 den Atomausstieg beschlossen haben und unter der schwarz-roten Regierung noch kurz vor Ende der letzten Legislaturperiode drei der letzten sechs Atomkraftwerke abgeschaltet wurden?

»Einseitig«?

Die Erklärung dürfte mit einem Konzept zu tun haben, das Friedrich Merz, aber auch [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] offenbar nur sehr selektiv in ihre taktischen Erwägungen einfließen lassen. Es war in dieser Kolumne [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]: »Issue Ownership«. Der Begriff aus der Politikwissenschaft bedeutet: Es gibt bestimmte Themen, die in der Wahrnehmung der Wahlberechtigten bestimmten Parteien »gehören«. Wenn über diese Themen viel gesprochen wird, dann profitieren diese Parteien. Beim Thema Migration ist das die [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], aber das wollen etwa Friedrich Merz, [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] oder der FDP-Fraktionsvorsitzende [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] offenbar [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ].

Das Thema erneuerbare Energien (EE) dagegen gehört am ehesten den Grünen, denn Union und FDP haben den EE-Ausbau über [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Für Friedrich Merz ist [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Also schimpfte er diese Woche, die Energieversorgung werde »zu einseitig auf Wind und Sonne ausgerichtet«. Angesichts dank EE fallender Strompreise und Emissionen eine bizarre Aussage. 2023 deckte Deutschland bereits fast 60 Prozent seines gesamten Strombedarfs erneuerbar.

Weil mittlerweile auch Union und FDP nicht mehr damit durchkommen, offen für mehr fossile Brennstoffe zu werben, bleibt als vermeintliche Alternative nun eben nur das tote Pferd Atomkraft übrig. Dass das Pferd tot ist, weiß selbstverständlich auch Friedrich Merz, deshalb gebraucht er Wendungen wie »Option« oder [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ].

Es geht nur darum, bis zur nächsten Wahl so zu tun, als habe man eine Alternative anzubieten. Einmal an der Regierung beteiligt, wird man diese Alternative, die in Wahrheit keine ist, stillschweigend zu kassieren versuchen.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Fassung des Artikels wurde Christian Dürr als FDP-Generalsekretär bezeichnet. Tatsächlich ist er FDP-Fraktionsvorsitzender. Wir haben den Fehler korrigiert.
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Naja, ich hätte vermutlich eher eine USV (Unterbrechungsfreie Stromversorgung) im Keller, als einen permanent laufenden Dieselgenerator.
Für die Verdeutlichung des Problems passt der Dieselgenerator jedoch.
In seiner letzten Amtszeit warb der deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt, vermutlich vor dem Hintergrund der CO2 Problematik, Atomkraftwerke zu bauen.
Seinerzeit eine richtige Entscheidung, denn EEG gab es nur rudimentär.
Eine seiner Nachfolgerinnen entschied Atomkraftwerke auszuschalten, möglicherweise von anderen Ländern belächelt, aber dennoch gut für die Menschen.
Atomstrom ist der teuerste, den der Verbraucher erlangt und Atomstrom bestimmt den Preis. Dass er eben noch durch Subventionen, also letztendlich durch unsere Steuergelder finanziert wird., dürfte den wenigsten bewusst sein.
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Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei Draalz bedankt:
gerhardal (10.02.24), MerZomX (15.02.24), pauli8 (17.02.24), Uwe Farz (16.02.24)
 


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