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[Brisant] Skandale beim US-Flugzeugbauer: Wieder ist ein Boeing-Whistleblower tot

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Ungelesen 03.05.24, 10:10   #1
ziesell
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Standard Skandale beim US-Flugzeugbauer: Wieder ist ein Boeing-Whistleblower tot

Zitat:
Skandale beim US-Flugzeugbauer: Wieder ist ein Boeing-Whistleblower tot

Erst im März war ein Insider tot aufgefunden worden, der gegen den Flugzeugbauer Vorwürfe erhoben hatte. Jetzt starb ein weiterer. Was über den Tod des Mannes bekannt ist und welche Rolle er in der Boeing-Krise spielte.



Joshua »Josh« Deans Enthüllungen stehen im Zentrum von Boeings augenblicklicher Krise . Doch nun ist der Whistleblower tot.

Dean arbeitete als Qualitätsprüfer beim Boeing-Zulieferer Spirit AeroSystems. Dort, beim Bau von Rümpfen für die inzwischen berüchtigte Boeing 737 Max, entdeckte er haarsträubende Produktionsmängel, etwa falsche Bohrungen in einem so hochsensiblen Bauteil wie dem hinteren Druckschott, der zur Aufrechterhaltung des nötigen Kabinenluftdrucks unerlässlich ist. Diese meldete er seinen Vorgesetzten, aber auch den Behörden, denn seine Chefs zeigten kaum Interesse für seine Beobachtungen.

Dean starb mit nur 45 Jahren völlig überraschend an einer bakteriellen Infektion, die mit Antibiotika nicht zu behandeln war. Zuvor war er offenbar kerngesund. Der Qualitätsprüfer ist bereits der zweite Whistleblower aus dem Skandalkosmos um Boeing, der innerhalb kurzer Zeit ums Leben gekommen ist. Im Netz wird spekuliert, ob die beiden Fälle zusammenhängen könnten. Was ist über Deans Tod bekannt? Und was genau werfen die verstorbenen Whistleblower Boeing vor?

Zwei Wochen lang kämpfte Dean in einem Krankenhaus in Oklahoma City um sein Leben, doch zu viele seiner Organe versagten rasch nacheinander. Er wurde noch beatmet, an eine Dialyse-Maschine angeschlossen, seine Ärzte hatten erwogen, ihm Hände und Füße zu amputieren, dann erlitt er zusätzlich einen Schlaganfall. Wie die »Seattle Times«
jetzt berichtet, hat Dean am Dienstag seinen Kampf verloren.

Der zweite Tote im Kontext der Vorwürfe gegen Boeing ist John »Mitch« Barnett, 62. Er war einst hochrangiger Manager der Qualitätskontrolle in dem Werk, in dem Boeing die Langstreckenmaschine 787 baut. Am 9. März wurde er tot aufgefunden in einer Hotelgarage in Charleston im US-Bundesstaat South-Carolina. In der rechten Schläfe klaffte eine Schusswunde, sein rechter Zeigefinger steckte am Abzug einer Handfeuerwaffe.

Müll in Hohlräumen

Barnett hatte sich wegen massiver Qualitätsmängel bei der 787 an US-Behörden gewandt, aber auch an die »New York Times«. Er hatte unter anderem beklagt, dass viele Sauerstoffmasken in der Kabine im Notfall nicht funktionieren würden, er hatte auch herumliegende Werkzeuge und Müll in Hohlräumen fast fertiger Maschinen gefunden. Überdies hatte er angeprangert, dass scharfkantige Metallspäne im Inneren des Flugzeuges auf wichtige elektrische Systeme drückten und sie perforieren könnten. In diesem Fall, so warnte er, könne die unsachgemäße Installation zu katastrophalen Folgen führen.

Barnett hatte Boeing 2017 verlassen, doch bis zuletzt befand er sich in rechtlichen Auseinandersetzungen mit seinem früheren Arbeitgeber. An seinem Todestag stand ihm eigentlich der dritte und letzte Tag einer »deposition« bevor, einer Befragung durch seine Anwälte und die von Boeing, die aufgezeichnet und später bei Gericht vorgelegt werden sollte. Nach Angaben seiner Anwälte war Barnett »sehr gut gelaunt«, er habe sich darauf gefreut, »diese Phase seines Lebens hinter sich zu lassen«.

Einen Suizid hielten seine Rechtsbeistände für unwahrscheinlich: »Wir sahen keine Anzeichen dafür, dass er sich das Leben nehmen würde«, schrieben Brian Knowles und Robert Turkewitz in einer Erklärung. Die polizeilichen Ermittlungen zu seinem Tod dauern an.

Knowles und Turkewitz waren auch die Anwälte des jetzt verstorbenen Maschinenbauers Dean. Der »Seattle Times« sagte Knowles, er wolle nicht spekulieren über die Umstände von Deans Tod und die zeitliche Nähe zum Ableben von Barnett. Die Zeitung zitiert Knowles weiter mit diesen Worten: »Whistleblower werden gebraucht. Sie bringen Missstände und Korruption im Interesse der Gesellschaft ans Licht. Es erfordert viel Mut aufzustehen.«

Ein Sprecher von Spirit AeroSystems sagte: »Unsere Gedanken sind bei der Familie von Josh Dean. Dieser plötzliche Verlust ist eine erschütternde Nachricht für uns und für seine Angehörigen«.

Nach den Anschuldigungen, die Dean gegenüber Spirit AeroSystems erhoben hatte, wurde er offenbar im April 2023 von der Firma entlassen. Im August 2023 räumte Boeing ein, dass Deans Vorwurf zutreffend war. Wegen Tausender falsch gebohrter Löcher am hinteren Druckschott musste der Hersteller an die 165 fertige Maschinen per Röntgenstrahlung untersuchen und teuer nacharbeiten, was ihre Auslieferung verzögerte.

Der Vorwurf, den Dean gegenüber Spirit AeroSystems erhob, lautete auf »schweres und grobes Fehlverhalten des leitenden Qualitätsmanagements der 737-Produktionslinie«. Seine Entlassung, so versuchte er geltend zu machen, sei eine Vergeltungsaktion gegen ihn gewesen.

Erst im April war ein weiterer Boeing-Whistleblower mit weitreichenden Anschuldigungen vor dem US-Senat aufgetreten. Der Ingenieur Sam Salehpour berichtete dort von »ernsthaften Bedenken hinsichtlich der Sicherheit der Flugzeuge 787 und 777«. Er sei bereit, ein berufliches Risiko einzugehen, um darüber zu sprechen. Als er seine Bedenken intern geäußert habe, »wurde ich ignoriert. Mir wurde gesagt, ich solle keine Verzögerungen verursachen. Offen gestanden wurde mir gesagt, ich solle den Mund halten«.

Insbesondere warf Salehpour Boeing vor, dass Rumpfsektionen der Langstreckenmaschine 787, die von verschiedenen Herstellern zugeliefert werden, nicht perfekt zueinander passten, wohl aber mit Gewalt passend gemacht würden. Daher sei langfristig die strukturelle Integrität des Flugzeuges bedroht, das größtenteils aus Verbundwerkstoffen statt Metall gebaut wird. Nach Tausenden von Flügen, so Salehpour, bestehe das Risiko, dass der Rumpf in der Luft auseinanderbreche.

Boeing widersprach der Darstellung. Bei Simulationen, aber auch bei ausführlichen Wartungsarbeiten an Flugzeugen, die bereits seit zwölf Jahren permanent im Einsatz seien, hätten sich keinerlei Anzeichen für Probleme ergeben. Nach Angaben seiner Anwältin wurde Salehpour von Boeing gegen seinen Willen versetzt, nachdem er innerhalb der Firma auf die Missstände hingewiesen hatte.

Allein in den vergangenen drei Jahren war Boeing offenbar Gegenstand von 32 Whistleblower-Beschwerden, die bei der US-Arbeitsschutzbehörde eingingen. Die Kritik am Unternehmen nimmt intern wie extern zu, seit zwei fabrikneue Maschinen vom Typ 737 Max 2018 und 2019 abgestürzt waren. 346 Menschen verloren dabei ihr Leben – und die Schuld dafür liegt größtenteils bei Boeing. Die Firma hatte heimlich eine Steuerungssoftware in dem Flieger verbaut, die den Piloten unter bestimmten Umständen die Kontrolle über die Maschine entreißen konnte. Dieses Problem gilt inzwischen als behoben. Doch erst im Januar hatte eine 737 Max-9 von Alaska Airlines im Flug ein Rumpfteil verloren, weil es von Boeing in der Fabrik nicht wie erforderlich befestigt worden war.

Eine rasche Untersuchung der Luftfahrtbehörde FAA förderte seither Dutzende weiterer Qualitätsprobleme zutage beim Bau der 737 Max. In der Folge hat Boeing-Chef David Calhoun seinen Abschied angekündigt. FAA-Administrator Mike Whitaker unterdes droht der Firma mit Konsequenzen, sollte diese weiterhin gegen die im Flugzeugbau gebotene Sicherheitskultur verstoßen. Sie reichen nach seinen Worten bis zu einem Produktionsverbot einzelner Modelle.

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Luke_Sky123 (03.05.24)
 


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