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Astronomie: Der Halleysche Komet erreicht seinen sonnenfernsten Punkt

Am 9. Dezember 2023 wird der Halleysche Komet sein Aphel erreichen und damit am weitesten von der Sonne entfernt sein. In 38 Jahren soll er wieder in Erdnähe erscheinen.



Der Halleysche Komet (1P/Halley) erreicht am 9. Dezember 2023 (Samstag) seinen sonnenfernsten Punkt, das Aphel. Auf seiner 75-jährigen Reise um die Sonne scheint er in diesem Jahr somit die Halbzeit seiner nächsten Sichtbarkeit erreicht zu haben.

Zuletzt kam der Komet im Jahr 1986 in Erdnähe. Das nächste Mal wird es am 28. Juli 2061 soweit sein. Ungefähr alle 74 bis 79 Jahre kommt der periodische Komet wieder. Da er der hellste aller kurzperiodischen Kometen ist, kann man ihn mit dem bloßen Auge beobachten.

Seitdem der Komet im Jahr 2003 vom Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte Eso abgebildet wurde, hat man den Halleyschen Kometen nicht mehr gesehen. Damals befand er sich 28 Astronomische Einheiten (AE) von der Erde entfernt. Eine AE definiert den Abstand von der Sonne zur Erde, also etwa 149,6 Millionen Kilometer. Damit war 1P/Halley etwas mehr als vier Milliarden Kilometer von uns entfernt.

Seine scheinbare Helligkeit lag bei +28 mag. Die Abkürzung steht für Magnitudo und beschreibt, wie hell ein Himmelskörper von unserem Standpunkt aus erscheint. Je höher die Zahl, desto geringer die Helligkeit. Die Sonne hat etwa eine scheinbare Helligkeit von ?26,832 mag, der Mond von ?12,73 mag, beim Saturn sind es ?0,47 mag. Neptun ist 7,8 mag hell, bei den Zwergplaneten Pluto und Eris sind es 13,9 mag und 18,8 mag.

Zu weit weg, um zu beobachten

An seinem sonnennächsten Punkt (Perihel) kommt er uns aber viel näher und ist damit auch heller. In seinem Perihel ist er lediglich 0,586 AE von der Sonne entfernt. Der genaue Zeitpunkt des Aphels ist am 9. Dezember um 1:00 Uhr Weltzeit. Zu diesem Zeitpunkt wird der Halleysche Komet 35,14 AE – etwa 5,3 Milliarden Kilometer – von der Sonne entfernt sein. Damit befindet sich der Komet jenseits der Umlaufbahn des Neptun und leuchtet mit einer Helligkeit von +35 im südlichen Sternbild Hydra, der Seeschlange.

Damit liegt der Komet weit außerhalb der Reichweite von Amateurteleskopen oder sogar großen professionellen Teleskopen. Bisher gibt es keine Pläne dafür, dass das Weltraumteleskop James Webb den Kometen fotografieren soll – einen wissenschaftlichen Vorteil hätte dies zudem nicht.

Die erste Aufzeichnung über die Sichtung des Kometen geht auf das Jahr 467 v. Chr. zurück. Damals wurde er in China beobachtet und dokumentiert. Die Erscheinung des Kometen im Jahr 1066 wurde weltweit gesehen. Die Erscheinung des Halleyschen Kometen im Jahr 1986 war eine ziemliche Enttäuschung, da er in der Morgendämmerung tief im Süden auftauchte. Bisher wurden drei Raumfahrtmissionen zum Halleyschen Kometen entsandt: die Missionen Vega 1 und 2 der Sowjetunion und Giotto der europäischen Raumfahrtbehörde Esa. Ob irgendwann weitere Missionen zu 1P/Halley starten, ist ungewiss.

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