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1,8 Mio € sind zu wenig - Mann klagt, obwohl er seit 15 Jahren nicht mehr arbeitet

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Ungelesen 17.05.23, 23:31   #1
Bon$ai
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Standard 1,8 Mio € sind zu wenig - Mann klagt, obwohl er seit 15 Jahren nicht mehr arbeitet



Das Arbeitsleben von Ian Clifford aus Guildford südwestlich von London hätte besser laufen können. Nach dem Abschluss am renommierten King’s College in London fing es noch gut an. Der Brite bekam einen Job bei Lotus Development, dem Entwickler des um die Jahrtausendwende weit verbreiteten E-Mail-Programms Lotus Notes. Wenige Jahre nachdem Clifford dort anfing, wurde Lotus Development komplett vom US-Riesen IBM übernommen.

2008 ging es abwärts mit seiner Karriere. Wegen einer nicht näher spezifizierten Erkrankung konnte Clifford nicht mehr arbeiten. IBM zahlte ihm sein Gehalt zunächst weiter. Doch die Jahre vergingen und während Cliffords Kollegen Gehaltserhöhungen bekamen, trat der Brite geldtechnisch auf der Stelle. Fünf Jahre lang konnte er nicht arbeiten, bis er 2013 eine Beschwerde gegen IBM einreichte, weil sein Gehalt nie erhöht wurde.

Plan sieht Zahlungen von 1,8 Millionen Euro vor

Diese erste Beschwerde endete gütlich. IBM schloss eine Abmachung mit Clifford. Die Firma steckte ihn in ihren „disability plan“, der vorsieht, dass Mitarbeiter, die wegen einer Behinderung oder Erkrankung nicht mehr arbeiten können, immerhin 75 Prozent ihres vorherigen Gehalts weiter bekommen – auch, wenn sie nicht mehr arbeiten können. Da Cliffords Gehalt zuvor bei rund 80.000 Euro im Jahr lag, wurden ihm also seitdem noch rund 60.000 Euro pro Jahr überwiesen. Arbeiten musste Clifford dafür nie.

Das Behinderten-Programm fixiert die jährlich gezahlte Summe für 30 Jahre, bis zum Renteneintritt mit 65 Jahren oder dem Tod des Angestellten – was immer zuerst eintritt. Da Clifford zu Beginn der Zahlungen um die 35 Jahre alt war, hätte er bis zur Rente also rund 1,8 Millionen Euro von IBM erhalten, ohne jede Gegenleistung. Im Gegenzug musste er sich verpflichten, nie wieder eine Beschwerde gegen den Konzern einzureichen.

Richter schmettert Klage ab

Aber da machte der Brite nicht mit. Neun Jahre später, im Februar 2022, reichte er wieder eine Beschwerde gegen IBM ein. Seine Klage war dieselbe wie 2013. Während reguläre Angestellte Urlaubsgeld und regelmäßige Gehaltserhöhungen bekamen, stiegen Cliffords Zahlungen nie an. Es gab für ihn auch keine Sonderzahlungen. Spätestens durch die ab 2021 steigende Inflation verlor Clifford also sogar jedes Jahr an Kaufkraft durch die IBM-Zahlungen. Das sei Diskriminierung eines Behinderten, argumentierte der Brite. „Der Sinn des Plans ist es doch, einem Angestellten, der nicht mehr arbeiten kann, finanzielle Sicherheit zu geben – das wird nicht erreicht, wenn die Zahlungen für immer fix sind.“

Diesmal ging der Fall vor ein ordentliches Gericht, wo er kürzlich entschieden wurde – gegen Clifford. Richter Paul Housego urteilte, dass es zwar einen Unterschied zwischen arbeitenden und nicht-arbeitenden Angestellten gäbe, wenn erstere Gehaltserhöhungen bekämen, letztere nicht, das aber keine Diskriminierung sei.

„Die Beschwerde des Klägers ist im Grunde, dass das Behinderten-Programm von IBM nicht noch großzügiger sei“, sagte er in der Urteilsbegründung laut dem britischen Telegraph . Housego argumentiert, dass es keine Diskriminierung sein könne, weil von dem Behinderten-Plan eben nur Behinderte profitieren könnten – und die würden damit alle gleich behandelt. „Selbst, wenn der reale Wert der Zahlungen über den Zeitraum von 30 Jahren halbiert würde, wäre es immer noch ein sehr gewichtiger Nutzen.“ Das gelte vor allem, weil Clifford dafür keine Gegenleistung für den Konzern erarbeiten müsse.


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Kohle für Lau, da fällt einem wirklich nichts mehr zu ein !!!
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