[ziesell]

Nasa: Sonnensegel besteht entscheidenden Einsatztest

Die Technologie zur Entfaltung von Sonnensegeln funktioniert. Nun kann das Nasa-Entwicklungsteam Raumfahrtmissionen für die Erforschung des Weltalls vorschlagen.



Die amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa setzt ihre Pläne für die Entwicklung der Sonnensegeltechnologie fort. Die Technik gilt als vielversprechende Methode für den Transport im Weltraum. Im Januar 2024 hat die Behörde einen wichtigen Meilenstein erreicht. Sie hat einen von vier identischen Sonnensegelquadranten getestet.

Die Redwire Corp. entwickelt die Entfaltungsmechanismen und die fast 30 Meter langen Ausleger. Von dem Unterauftragnehmer Nexolve stammt die Segelmembran. Von dem Marshall Space Flight Center der Nasa wird das Projekt geleitet. Hier werden auch die Algorithmen entwickelt, die zur Steuerung und Navigation des Segels im Weltraum erforderlich sind.

Das Segel wird vom reflektierten Sonnenlicht angetrieben – ähnlich wie ein Segelboot, das den Wind reflektiert. Bei dem Test in der neuen Redwire-Anlage wurde ein Viertel des Segels entfaltet. Damit wurde eine neue technologische Bereitschaftsstufe (TRL 6) erreicht, mit der die Technologie für Weltraummissionen vorgeschlagen werden kann.

Bei vollständiger Entfaltung umfasst das gesamte Segel 1.650 Quadratmeter (17.780 Quadratfuß). Je größer das Segel ist, desto mehr Schub kann es liefern und das alles ohne Treibstoff. Die Dicke wird 2,5 Mikrometer betragen – weniger als ein menschliches Haar. Das Segel besteht aus einem mit Aluminium beschichteten Polymermaterial.

Sonnensegel können vielfältig eingesetzt werden

Mit dieser Technologie kann etwa das Weltraumwetter und seine Auswirkungen auf die Erde erforscht werden. Außerdem können damit der Nord- und Südpol der Sonne untersucht werden. Oder wir könnten Mini-Raumschiffe damit zu anderen Sternen führen.

Aber auch zukünftige Missionen zur Venus oder zum Merkur wären mit einem Sonnensegel möglich. Diese Planeten befinden sich sehr nah an der Sonne und bei dem dortigen intensiveren Sonnenlicht würde mehr Schubkraft am Sonnensegel erzeugt werden als bei Missionen im äußeren Sonnensystem. An solchen Orten müsste dann ein Laser eingesetzt werden, der die Segel antreibt.

"In der Zukunft könnten wir große Laser im Weltraum platzieren, die ihre Strahlen auf die Segel richten, wenn sie das Sonnensystem verlassen, und sie auf immer höhere Geschwindigkeiten beschleunigen, bis sie schließlich schnell genug sind, um einen anderen Stern in einer angemessenen Zeit zu erreichen", erklärt der Nasa-Techniker Les Johnson in einer Pressemitteilung der Behörde.

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